Hongkong: Boeing rutscht nach Landung ins Meer – zwei Tote

Am internationalen Flughafen von Hongkong stürzte ein Frachtflugzeug ins Meer und beschädigte dabei ein Fahrzeug mit Flughafenmitarbeitern. Nach vorläufigen Angaben kamen zwei Menschen ums Leben.

Das Flugzeug rollte am frühen Morgen des 20. Oktober am internationalen Flughafen von Hongkong über die Landebahn hinaus und stürzte ins Meer. Dabei stieß es ein Fahrzeug mit Flughafenmitarbeitern ins Wasser, die infolgedessen ums Leben kamen. Darüber berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf den Flughafenbetreiber.

Der Unfall ereignete sich gegen 3:50 Uhr Ortszeit. Nach Angaben der Agentur starben dabei zwei Sicherheitsmitarbeiter, deren Auto durch eine Kollision mit der Maschine ins Meer geschleudert wurde. Alle vier Besatzungsmitglieder des Flugzeugs überlebten. Auf einem Video, das von den Medien verbreitet wird, ist zu sehen, dass die Boeing teilweise gesunken und ihr Heck abgebrochen ist. Der vordere Teil des Flugzeugs unterhalb des Cockpits wurde ebenfalls erheblich beschädigt.

Der leitende Betriebsdirektor des Flughafenmanagements, Steven Yu, teilte mit, dass die Sicherheitsmitarbeiter keine Lebenszeichen mehr von sich gaben, als sie aus dem Wasser geborgen wurden: Einer von ihnen ist auf der Stelle gestorben, der zweite im Krankenhaus.

Die Ursachen des Vorfalls werden derzeit untersucht. Experten analysieren die Wetterbedingungen, den Zustand der Start- und Landebahn sowie den technischen Zustand des Flugzeugs und das Verhalten der Besatzung. Laut den Aufzeichnungen der Fluglotsen haben die Piloten vor der Landung keine Störungen gemeldet. Zu den möglichen Ursachen zählen die Wetterbedingungen, der Zustand der Start- und Landebahn, der Zustand des Flugzeugs und ein Fehlverhalten der Besatzung.

Der Flughafen teilte mit, dass das Patrouillenfahrzeug des Sicherheitsdienstes entlang der Nordbahn hinter der Absperrung fuhr und nicht auf die Landebahn geraten war. Nach der Landung bog das Flugzeug unerwartet nach links ab und kollidierte mit dem Fahrzeug, was "kein gewöhnliches Manöver" sei.
Medienberichten zufolge wurde der Flug von der Fluggesellschaft Emirates mit Sitz in Dubai durchgeführt, aber ein Sprecher der Fluggesellschaft erklärte, dass das Flugzeug von der türkischen Fluggesellschaft ACT Airlines gemietet worden sei, die großen Fluggesellschaften zusätzliche Frachtkapazitäten zur Verfügung stellt. Er fügte hinzu:

"Die Besatzung ist außer Gefahr, es befand sich keine Fracht an Bord."

Der Flughafen hat den Betrieb der nördlichen Start- und Landebahn eingestellt, bis das Flugzeug aus dem Wasser geborgen wird. Die mehr als 1000 täglichen Flüge nach Hongkong und zurück seien davon nicht betroffen, erklärte der Betriebsleiter Yu, da die beiden anderen Start- und Landebahnen des Flughafens weiterhin in Betrieb sind.

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