Der Admiral, der das US-Südkommando leitet, das für die Streitkräfte in der Karibik zuständig ist, wo die USA mehrere rechtlich zweifelhafte Angriffe gegen mutmaßliche Drogenkartelle durchgeführt haben, ist nach einem Jahr im Amt zurückgetreten. Dies teilte Verteidigungsminister Pete Hegseth am Donnerstag in einem Social-Media-Beitrag auf X mit.
Die Nachricht folgte nur wenige Tage, nachdem das US-Militär seinen fünften bekannten Angriff auf ein Boot durchgeführt hat, das vor der Küste Venezuelas Drogen geschmuggelt haben soll, wobei sechs Menschen getötet wurden. Einen Tag zuvor hatte Präsident Donald Trump öffentlich erklärt, dass er die CIA ermächtigt habe, innerhalb Venezuelas zu operieren, um den Fluss von Drogen und Migranten einzudämmen. Ebenfalls am Mittwoch flogen B-52-Bomber der US-Luftwaffe mehr als vier Stunden lang vor der Küste Venezuelas, wie CNN zuvor berichtete.
Zwei mit der Angelegenheit vertraute Quellen berichteten CNN, dass es bereits seit Wochen Spannungen zwischen Hegseth und Admiral Alvin Holsey gegeben habe, bevor der Admiral seinen Rücktritt bekannt gab. Hegseth war der Meinung, dass Holsey nicht schnell und entschlossen genug gegen Drogenhändler in der Karibik vorging, und beklagte sich darüber, dass er nicht die Informationen erhielt, die er über die Operationen benötigte, so die Quellen. SOUTHCOM habe jedoch Bedenken gehabt, dass die Operationen nicht rechtmäßig seien.
Wie eine der Quellen berichtete, spitzten sich die Spannungen während eines Treffens zwischen Hegseth, Holsey und dem Vorsitzenden der Vereinigten Stabschefs, Dan Caine, am 6. Oktober im Pentagon zu. Holsey habe während des Treffens seinen Rücktritt angeboten, doch die Entscheidung über den Vorschlag wurde vertagt und sein Ausscheiden erst über eine Woche später bekannt gegeben. Zudem wird er nicht unmittelbar aus dem Dienst scheiden, sondern zum Jahresende in den Ruhestand versetzt.
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