Putin tritt beim GUS-Gipfel in Duschanbe auf

Bei seinem Auftritt im Rahmen des GUS-Gipfels in Duschanbe spricht Russlands Präsident Wladimir Putin von der Entwicklung der Zusammenarbeit im Rahmen der Gemeinschaft und äußert seine Einschätzungen zur Beendigung des Ukraine-Konflikts.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat am 10. Oktober im Rahmen des Treffens von Staatschefs der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe von wirtschaftlicher Verflechtung und Perspektiven der weiteren Zusammenarbeit der Gemeinschaftsmitglieder gesprochen. Unter anderem gab der russische Staatschef bekannt, dass Russlands Warenumsatz mit den GUS-Staaten im Jahr 2024 um sieben Prozent auf umgerechnet 112 Milliarden US-Dollar gestiegen sei. Dabei erfolgen beinahe alle gegenseitigen Zahlungen in nationalen Währungen. Im ersten Halbjahr 2025 habe der Anteil solcher Zahlungen 96 Prozent betragen. Zudem betonte Putin die Wichtigkeit, Importe zu ersetzen:

"Im Rahmen der GUS laufen Importersatzprozesse, doch in Russland meinen wir, und ich vermute, dass das für uns alle gilt: Es ist wichtig, nicht nur irgendetwas zu ersetzen, sondern auch zu führen, und zwar nicht irgendwo an einer Peripherie der Entwicklung, sondern in Schlüsselbereichen."

Putin betonte weiter, dass sich die Gemeinschaft in den mehr als 30 Jahren ihres Bestehens als respektable regionale Integrationsvereinigung etabliert habe. Die Mitgliedsstaaten koordinieren ihre Arbeit in der Außenpolitik. Russlands Präsident rief dazu auf, die Zusammenarbeit in Bereichen der Bekämpfung von Terrorismus, Extremismus und Korruption zu vertiefen und humanitäre Kontakte weiterzuentwickeln. Moskau stehe einer Einführung von Mechanismen weiterer Zusammenarbeit positiv gegenüber:

"Wir unterstützen prinzipiell die heutige Entscheidung über die Schaffung des neuen Arbeitsformats GUS-Plus. Das wird ermöglichen, andere Staaten und internationale Strukturen aktiver in die Zusammenarbeit mit unserer Organisation einzubeziehen."

Nach Abschluss des Gipfels wurden Dokumente unterzeichnet, die Programme der Zusammenarbeit zur Stärkung der Außengrenzen der GUS für die Jahre 2026 bis 2030, Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus für den Zeitraum von 2026 bis 2028 sowie das Konzept militärischer Zusammenarbeit bis 2030 beinhalten. Letztere hat einen blockfreien Charakter und ist nicht gegen Drittländer gerichtet. Zudem soll die Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) einen Beobachterstatus bei der GUS erhalten.

Der russische Präsident ging während seiner Rede auf den Ukraine-Konflikt ein. Dabei betonte Putin, dass Moskau eine Lösung auf Grundlage der beim Gipfeltreffen in Anchorage getroffenen Vereinbarungen anstrebe:

"Zweifellos bauen wir unsere weitere Arbeit zur Regulierung des Ukraine-Konflikts auf jenen Grundlagen auf, die wir in Alaska besprochen haben."

Putin teilte zudem seinen GUS-Amtskollegen mit, dass Moskau sie über die Ergebnisse des Alaska-Gipfels in einem engeren Kreis in Kenntnis setzen werde. Insgesamt bewerte Russland die Ergebnisse des Treffens in Anchorage positiv.

Wladimir Putin befindet sich seit dem 8. Oktober zu einem Staatsbesuch in Tadschikistan, wo er bereits an bilateralen Gesprächen mit seinem tadschikischen und seinem aserbaidschanischen Amtskollegen sowie am Gipfel "Zentralasien – Russland" teilgenommen hatte. An der Sitzung der GUS-Staatschefs nahmen neben dem russischen Präsidenten Armeniens Ministerpräsident Nikol Paschinjan, Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew, Kasachstans Präsident Qassym-Schomart Toqajew, Kirgisiens Präsident Sadyr Schaparow, Tadschikistans Präsident Emomali Rachmon, Turkmenistans Präsident Serdar Berdimuhamedow, Usbekistans Präsident Shavkat Mirziyoyev, Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko sowie der GUS-Generalsekretär Sergei Lebedew teil.

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