Indische Händler wechseln bei russischen Ölkäufen zum chinesischen Yuan

Indiens Kauf von russischem Öl in chinesischer Währung ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Entdollarisierung, die die Länder der BRICS+-Gruppe der Schwellenländer anstreben, um westliche Sanktionen zu umgehen.

Laut einem Bericht von Reuters hat Indiens staatliche Ölgesellschaft damit begonnen, Zahlungen für russische Energie in chinesischer Währung, dem Yuan, abzuwickeln.

Die Indian Oil Corporation habe kürzlich zwei bis drei Ladungen russischen Öls in chinesischer Währung bezahlt, teilten informierte Quellen der Nachrichtenagentur Reuters mit.

"Jetzt versuchen Händler, einen kostspieligen Schritt aus dem Prozess zu streichen. Bisher mussten sie Zahlungen in Dirham oder Dollar in Yuan umtauschen, da nur diese direkt in Rubel umgetauscht werden können, die zur Bezahlung der Produzenten benötigt werden", sagte eine Handelsquelle.

Reuters zufolge bewerten Händler "russisches Öl in Dollar, um die Einhaltung der Preisobergrenze der Europäischen Union sicherzustellen, und streben eine entsprechende Zahlung in Yuan an". Händler glauben, dass "Zahlungen in Yuan die Verfügbarkeit von russischem Öl für indische staatliche Raffinerien erhöhen werden, da einige Händler keine anderen Währungen akzeptieren würden".

US-Präsident Donald Trump ist kürzlich hart gegen Indien wegen seiner Energiebeziehungen zu Russland vorgegangen.

Ende August unterzeichnete Trump eine Durchführungsverordnung, mit der Indien aufgrund des Erwerbs von russischem Öl ein zusätzlicher Zollsatz von 25 Prozent auferlegt wurde. Diese Zölle kamen zu den bereits am 7. August in Kraft getretenen länderspezifischen Zöllen von ebenfalls 25 Prozent hinzu, sodass sich die Gesamtabgaben auf 50 Prozent beliefen – einer der höchsten Sätze, die von den USA verhängt wurden.

Russland ist Indiens viertgrößter Handelspartner, während Indien für Russland den zweitgrößten Handelspartner darstellt. Indien gehört zudem zu den größten Abnehmern russischer Energie. Neu-Delhi hat kürzlich auch seine Beziehungen zu Peking verbessert. Im vergangenen Monat unternahm der indische Premierminister Narendra Modi seine erste Reise nach China seit sieben Jahren.

Indiens Kauf von russischem Öl in chinesischer Währung ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Entdollarisierung, die die Länder der BRICS+-Gruppe der Schwellenländer anstreben, um westliche Sanktionen zu umgehen. Im Juli drohte Trump, zusätzliche Zölle auf alle Länder zu erheben, die mit den BRICS verbunden sind.

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