Die Vereinigten Staaten planen, Aufklärungsdaten mit der Ukraine zu teilen, um Kiew Angriffe gegen Infrastrukturobjekte tief im russischen Territorium zu ermöglichen. Dies hat das Wall Street Journal (WSJ) am 1. Oktober berichtet. Nach Angaben des Blattes unterzeichnete US-Präsident Donald Trump eine entsprechende Anordnung an das Pentagon und die US-Geheimdienste. Zwei US-Beamte bestätigten zudem diese Angaben gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Die Quellen von Reuters gaben weiter an, dass Washington zusätzlich seine NATO-Verbündeten aufrufen werde, der Ukraine ähnliche Unterstützung zu gewähren.
Westliche Aufklärungsdaten waren auch zuvor an Kiew übermittelt worden. Wie das WSJ berichtet, soll diese Entscheidung der USA es Kiew leichter machen, russische Ölraffinerien, Pipelines, Kraftwerke und sonstige Energie-Infrastruktur anzugreifen, um Russlands Einnahmen aus diesen Quellen zu vermindern. Zuvor hatte Trump versucht, die europäischen Staaten vom Kauf russischer Energieträger abzubringen. Im Gegenzug dafür versprach er ihnen die Verhängung von härteren US-Sanktionen gegen Russland.
Trumps Beschluss über das Teilen von Aufklärungsdaten mit der Ukraine kommt nach seiner rhetorischen Wende, als er am 23. September in einem Beitrag auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social behauptet hatte, dass die Ukraine in der Lage sei, Russland militärisch zu besiegen und zu den Grenzen von 1991 zurückzukehren. Parallel zu der gegenwärtigen Entscheidung erwägt das Weiße Haus eine Übergabe von Tomahawk-Marschflugkörpern an Kiew. Russlands Außenminister Sergei Lawrow erklärte, dass eine solche Übergabe die Lage auf dem Schlachtfeld nicht verändern werde.
Mehr zum Thema - Ukraine bittet USA um neue "Superwaffe"