Nach der neuen Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) dürfen bei den Winterspielen 2026 wieder nur bezüglich ihrer politischen Haltung geprüfte russische und belarussische Einzelathleten unter neutraler Flagge teilnehmen. "Teams von Athleten mit russischem oder belarussischem Pass werden nicht zugelassen", erklärte das IOC am Freitag.
Sowohl Russland als auch Weißrussland wurden seit der Eskalation des Ukraine-Konflikts im Jahr 2022 von den Olympischen Spielen ausgeschlossen. Dies führte auch zu ihrem Ausschluss von anderen großen Sportveranstaltungen. Später machte das IOC Ausnahmen und erlaubte einigen Athleten, als Einzelpersonen unter neutraler Flagge an den Spielen teilzunehmen. Dies galt auch für die Olympischen Spiele in Paris im Jahr 2024. Die Nationalmannschaften hingegen blieben weiterhin ausgeschlossen.
Stattdessen dürfen nur geprüfte Teilnehmer aus den beiden Ländern als Einzelpersonen unter neutraler Flagge antreten. Wie schon in Paris wird eine Kommission jeden Fall einzeln prüfen und diejenigen ausschließen, die den Konflikt "aktiv unterstützen" oder unter Vertrag beim russischen oder belarussischen Militär oder Sicherheitsdienst stehen.
IOC-Präsidentin Kirsty Coventry sagte gegenüber Reportern: "Der Exekutivausschuss wird genau denselben Ansatz verfolgen wie in Paris [Olympische Spiele 2024]. Es hat sich nichts geändert." Coventry, die Anfang dieses Jahres gewählt wurde, hatte sich zuvor gegen ein Verbot der Teilnahme von Nationen an den Olympischen Spielen aufgrund bewaffneter Konflikte ausgesprochen.
Russische Regierungsvertreter haben westliche Nationen wiederholt beschuldigt, den Sport zu politisieren und Druck auf Sportverbände auszuüben, um russische Athleten aus politischen Gründen auszuschließen. Trotz der Restriktionen haben russische Athleten weiterhin Siege errungen. Im vergangenen Monat holten russische Schwimmer bei den Weltmeisterschaften 2025 in Singapur 18 Medaillen, darunter sechs Goldmedaillen. Das Team, das als neutrale Mannschaft antrat, belegte insgesamt den vierten Platz.
Moskau hat die Sanktionen des IOC als Verfälschung der Olympischen Charta bezeichnet, nach der die Spiele frei von Politik bleiben sollen. Die Olympischen Winterspiele 2026 finden im Februar in Mailand und Cortina d'Ampezzo statt.
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