Großbritannien: Weitere 2,3 Milliarden Euro für Waffenlieferungen an die Ukraine

Kiews westliche Verbündete stellen weitere milliardenschwere Militärhilfe zur Verfügung. Die Mittel werden über den Internationalen Hilfsfonds für die Ukraine bereitgestellt und für die Lieferung militärischer Ausrüstung verwendet.

London hat Kiew aus dem von Großbritannien geleiteten Internationalen Fonds für die Ukraine (IFU) mehr als zwei Milliarden Pfund, umgerechnet mehr als 2,3 Milliarden Euro, für Waffenkäufe zur Verfügung gestellt. Dies geht aus einer Ankündigung des britischen Verteidigungsministeriums vom Dienstag hervor.

Die Erklärung wurde nach der Sitzung der Ramstein-Kontaktgruppe zur Militärhilfe für die Ukraine in London veröffentlicht. Die Mittel wurden für die Lieferung militärischer Ausrüstung bereitgestellt, um "die dringendsten Bedürfnisse der ukrainischen Streitkräfte" zu decken.

Der britische Verteidigungsminister John Healey bezeichnete die weitere milliardenschwere Unterstützung für Kiew als "ein Symbol der Einheit". Healey wörtlich:

"Elf Länder arbeiten mit Großbritannien zusammen, um sicherzustellen, dass die Ukraine die dringend benötigte Unterstützung für den aktuellen Kampf erhält, während die Länder der Koalition der Willigen weiterhin auf einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Zukunft hinarbeiten."

Nach seinen Angaben habe der IFU bereits mehr als 1.000 Luftabwehrsysteme, mehr als 600 Drohnen, Systeme der Elektronischen Kampfführung und Luftabwehrradarstationen nach Kiew geliefert. Weitere Lieferungen werden in den kommenden Wochen erwartet.

Darüber hinaus plane London in den kommenen 12 Monaten die Lieferung von Tausenden von Langstrecken-Einweg-Angriffsdrohnen aus britischer Produktion zu finanzieren.

Der Internationale Hilfsfonds für die Ukraine wurde im August 2022 gegründet, um Waffen für Kiew zu kaufen und zu liefern. Die Organisation wird von der britischen Regierung geleitet. Neben Großbritannien haben auch Norwegen, Schweden, Dänemark, Litauen, Island und die Niederlande Beiträge zu dem Fonds beigesteuert. Aus dem Fonds erhält Kiew derzeit Unterstützung durch elf Staaten.

Am Dienstag berichtete die Zeitung Financial Times unter Berufung auf die Quellen, der Ukraine drohe ein Mangel an Luftabwehrmitteln wegen stockender US-Lieferungen infolge einer Überprüfung der Militärhilfen durch das Pentagon. Wie es heißt, seien die Lieferungen unregelmäßiger und geringer als erwartet geworden.

Laut Beamten und Analysten werde die ukrainischen Luftabwehrkräfte mit Engpässen konfrontiert sein, sollte "Moskau seine Raketen- und Drohnenangriffe weiter eskalieren oder auf dem derzeitigen hohen Niveau fortsetzen". "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Munition ausgeht", sagte eine Person, die mit den US-Lieferungen von Luftabwehrmitteln an die Ukraine vertraut sein will.

Laut FT errege diese Verlangsamung der US-Lieferungen von Luftabwehrausrüstung Besorgnis, weil andere Raketen direkt von den Herstellern im Rahmen des Programms Initiative zur Unterstützung der Sicherheit der Ukraine (USAI) gekauft würden. Diese würden in Chargen produziert, was zu Lücken zwischen den Lieferungen führe, schreibt das Blatt.

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