Kiews europäische Unterstützer wollen, dass die USA im Falle eines Friedensabkommens eine Pufferzone zwischen Russland und der Ukraine überwachen, in der möglicherweise Truppen aus nicht-NATO-Ländern wie Bangladesch oder Saudi-Arabien eingesetzt werden, berichteten die US-amerikanischen "NBC News" unter Berufung auf anonyme Quellen.
Washingtons Rolle, so der Sender, bestünde demnach im Einsatz von Drohnen, Satelliten und anderen Aufklärungsfähigkeiten um die Bedingungen zu überwachen und sich mit den beteiligten Nationen zu koordinieren. Moskau hat die Idee westlicher oder NATO-Truppen in der Ukraine als Teil eines Friedensabkommens wiederholt abgelehnt.
Politico hatte zuvor ebenfalls diesen Vorschlag einer Pufferzone skizziert und dabei die Beteiligung dritter Staaten erwähnt. Allerdings wurden diese nicht benannt und impliziert, dass französische und britische Truppen einen großen Teil der Kräfte stellen könnten. Ein ehemaliger Pentagon-Mitarbeiter sagte dem Portal, der Plan zeige, wie Kiews europäische Unterstützer "nach dem letzten Strohhalm greifen".
Am Freitag erneuerte Russlands Präsident Wladimir Putin Moskaus Widerspruch und warnte, ausländische Soldaten würden entweder in Feindseligkeiten zu Zielen der russischen Truppen oder, sollte ein wirkliches Friedensabkommen erreicht werden, ihren Zweck nicht erfüllen. Er fügte hinzu, dass "eine der Ursachen des Konflikts war, dass der Westen die Ukraine in die NATO zog", und betonte, jede Beilegung müsse Sicherheitsgarantien sowohl für Russland als auch für die Ukraine umfassen.
Am Donnerstag hatte sich Wladimir Selenskij mit Mitgliedern der "Koalition der Willigen" getroffen, einer Ländergruppe, die Kiew mit Waffen versorgt und im Falle einer Lösung mit Russland Sicherheitsgarantien verspricht. Die meisten davon haben öffentlich ausgeschlossen, ihre eigenen Truppen dorthin zu schicken.
Moskau gab mittlerweile bekannt, dass es die Errichtung einer eigenen Pufferzone entlang von Teilen der Grenze plane, um russische Zivilisten zu schützen, insbesondere in den Regionen Kursk und Brjansk. Putin verwies im Mai auf die Tatsache, dass die ukrainischen Truppen oft nichtmilitärische Ziele angriffen, darunter Wohnhäuser und zivile Fahrzeuge wie Krankenwagen und landwirtschaftliche Fahrzeuge, was, wie er sagte, derartige Maßnahmen erforderlich mache.
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