Trump ist "nicht glücklich" und will Putin in den "nächsten Tagen" anrufen

Im Beisein des polnischen Präsidenten hat Donald Trump angekündigt, in den kommenden Tagen mit dem russischen Präsidenten Putin telefonieren zu wollen. Er bezeichnete zudem Xi Jinping als seinen Freund.

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, in den kommenden Tagen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefonieren zu wollen, da seine Bemühungen um eine Beendigung des Krieges in der Ukraine offenbar in einer Sackgasse gelandet sind.

"Ich werde in den nächsten Tagen mit ihm sprechen", teilte Trump im Weißen Haus mit und fügte hinzu, dass er "nicht glücklich" über die anhaltenden Verluste an Menschenleben in diesem Krieg sei.

Nach einer Reihe diplomatischer Aktivitäten im August – darunter ein Gipfeltreffen in Alaska und ein Besuch mehrerer europäischer Staats- und Regierungschefs im Weißen Haus – ist die Dynamik zur Beendigung des Konflikts wieder ins Stocken geraten. 

Trump sagte, er habe dem russischen Präsidenten seine Position klargemacht. "Er weiß, wo ich stehe", so Trump. "Wie auch immer seine Entscheidung ausfällt, wir werden entweder glücklich oder unglücklich darüber sein."

Trump äußerte sich dazu, als er mit dem polnischen Präsidenten Karol Nawrocki im Rahmen von dessen erster offizieller Auslandsreise seit seinem Amtsantritt im vergangenen Monat im Oval Office saß. In Warschau wurde der Besuch angesichts der Spannungen zwischen Trump und der Regierung von Premierminister Donald Tusk darüber, wer die Außenpolitik des Landes bestimmen sollte, aufmerksam verfolgt.

Trump versicherte Nawrocki, dass die US-Truppen in Polen bleiben würden, obwohl es Anzeichen dafür gibt, dass seine Regierung versucht, eine nicht näher bestimmte Anzahl von Truppen aus Europa abzuziehen.

Der US-Präsident hat wiederholt versucht, Moskau einen Zeitplan für Verhandlungen aufzuerlegen, andernfalls drohten weitere wirtschaftliche Sanktionen seitens der USA. Am 22. August setzte Trump Moskau eine weitere Frist von zwei Wochen, um einem Treffen mit dem ukrainischen Machthaber Wladimir Selenskij zuzustimmen, andernfalls müsse es mit nicht näher bezeichneten Konsequenzen vonseiten Washingtons rechnen. Diese Frist läuft am Donnerstag ab.

Putin wurde am Mittwoch in Peking neben Chinas Präsident Xi Jinping und Nordkoreas Führer Kim Jong Un fotografiert, als er an Chinas größter Militärparade teilnahm. Die drei Staatschefs haben ihre Beziehungen in den letzten Jahren vertieft, um die von den USA angeführte Weltordnung herauszufordern. "Sie hofften, dass ich zuschauen würde, und ich habe zugeschaut", sagte Trump.

Er fügte hinzu, dass seine Beziehung zu allen drei Staatschefs "sehr gut" sei, zeigte sich jedoch frustriert darüber, dass Xi die Rolle der USA bei der Beendigung des Krieges nicht ausreichend gewürdigt habe. "Präsident Xi ist ein Freund von mir, aber ich fand, dass die Vereinigten Staaten gestern Abend in dieser Rede hätten erwähnt werden müssen, weil wir China sehr geholfen haben."

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