Westliche Verbündete der Ukraine haben einen Plan zum Schutz des Landes nach Abschluss eines Friedensabkommens skizziert. Wie die Zeitung Financial Times (FT) mit Verweis auf namentlich nicht genannte Quellen berichtet, sollten gemäß dem Vorhaben drei Verteidigungslinien errichtet werden.
Die erste Linie würde für eine entmilitarisierte Zone bestimmt, die von neutralen Friedenstruppen eines Drittlandes im Einvernehmen mit der Ukraine und Russland zu patrouillieren wäre. Auf der nächsten Linie dahinter würden ukrainische Truppen stationiert. Waffen und Ausbildung soll dieses Militärkontingent von den NATO-Armeen erhalten.
Des Weiteren könnten die von europäischen Ländern geführten sogenannten Abschreckungskräfte tief ins ukrainische Hinterland gebracht werden. Der Schutz dieser dritten Verteidigungslinie würde möglicherweise von US-Truppen unterstützt.
Laut der FT betonten hochrangige US-Beamte bei zahlreichen Diskussionen mit europäischen Kollegen die Bereitschaft Washingtons, einen Einsatz europäischer Kräfte vor Ort durch Nachrichtengewinnung, Überwachung und Aufklärung sowie mittels Kommando- und Kontrollsystemen zu unterstützen. Außerdem könnten die USA beim Aufbau der Flugabwehr einen Beitrag leisten. Beamte in Europa sollen eingeräumt haben, dass eine Stationierung europäischer Truppen nur dann möglich wäre, wenn die USA das Militärkontingent befähigen, überwachen und schützen würden.
Eine Entsendung eigener Soldaten in die Ukraine lehnt Washington bislang ab. Einige Vertreter der Regierung unter Donald Trump, einschließlich des Verteidigungsministers Pete Hegseth, äußerten sich darüber hinaus skeptisch, ob die USA bei den Sicherheitsgarantien nach dem Ende des Konflikts überhaupt eine Rolle spielen sollten.
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