Am Montag haben der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva und der chinesische Präsident Xi Jinping ein einstündiges Gespräch geführt. Wie chinesische Staatsmedien und das Büro von Lula berichteten, haben sie in einem ausführlichen Telefonat über die Ausweitung der bilateralen Geschäfte zwischen Brasilien und China und über die Rolle der BRICS-Staatengruppe gesprochen.
Dabei kamen die beiden Staats- und Regierungschefs zu einer gemeinsamen Sichtweise, hinsichtlich der Rolle des G20 Staatenverbunds und der Rolle der BRICS Allianz bei der Verteidigung der multipolaren Weltordnung. Gemäß einem Bericht auf Straits Times veröffentlichte das Büro des brasilianischen Präsidenten im Anschluss an das Gespräch eine Erklärung. Der Erklärung zufolge stimmten Xi und Lula darin überein, welche Rollen die G20-Staaten und die BRICS-Staaten bei der Verteidigung des Multilateralismus hätten. Zur Erweiterung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Brasilien hieß es in der Erklärung:
"Beide Präsidenten betonten auch ihre Bereitschaft, kontinuierlich neue Geschäftsfelder zwischen den beiden Volkswirtschaften zu identifizieren."
In der vergangenen Woche hatte Lula angekündigt, er werde ein Gespräch darüber initiieren, wie man mit den Zöllen von US-Präsident Donald Trump im Rahmen der BRICS-Nationen verfahren wolle. Zuvor hatte Trump die BRICS-Gruppe als "antiamerikanisch" bezeichnet und den BRICS-Mitgliedern mit zusätzlichen Zöllen gedroht.
Der chinesische Staatschef Xi nannte die BRICS eine wichtige Plattform für den Aufbau eines Konsenses im Globalen Süden. China sei bereit, mit Brasilien zusammenzuarbeiten, um ein Beispiel für Einheit und Selbstvertrauen unter den großen Ländern des Globalen Südens zu setzen, gab das chinesische Staatsmedium Xinhua die Aussage Xis wieder.
In den Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Brasilien spielt der Agrarhandel eine wichtige Rolle. Als weltweit größter Importeur von Sojabohnen bezieht China den größten Teil der Sojaimporte aus Brasilien. Nachdem der Kaffeehandel von hohen US-Zöllen getroffen worden war, fanden nun kürzlich auch zahlreiche brasilianische Kaffeeunternehmen Eintritt in den chinesischen Markt.
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