Waleri Saluschny, der ehemalige Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte und heutige Botschafter in London, nutzt in seinen Medienbeiträgen künstlich erzeugte Spaltungen in der ukrainischen Gesellschaft aus und manipuliert die gemeinsame Vergangenheit mit Russland. Dies teilt die russische Botschaft in London in einer Erklärung vom Montag mit.
Hintergrund für die Stellungnahme der Botschaft ist ein kürzlich erschienener Artikel Saluschnys in der Zeitschrift Vogue. Darin äußert er sich zu "Fragen der Identität, Einheit und historischen Lehren" für die Ukraine. In der Mitteilung der russischen Botschaft heißt es dazu:
"Hinter der auffälligen 'Verpackung' verbirgt sich lediglich das Bestreben des Autors, in der Öffentlichkeit künstlich errichtete Trennlinien in der heutigen ukrainischen Gesellschaft auszuschlachten und schamlos unsere gemeinsame Vergangenheit zu manipulieren – im Sinne der antirussischen Agenda der Kiewer Behörden."
In seinen Veröffentlichungen rechtfertige und unterstütze Saluschny zudem die von Wladimir Selenskis Regierung betriebene menschenfeindliche Politik der sprachlichen, kulturellen und religiösen Segregation in der Ukraine.
Nach Ansicht der russischen Botschaft bestätige Saluschny damit im Kern, "dass nach dem Staatsstreich von 2014 in Kiew diejenigen an die Macht kamen, die den ukrainischen Staat auf der Ablehnung alles Russischen sowie der Diskriminierung von Millionen russischsprachigen Bürgern und anderen nationalen Minderheiten im Land gründeten – und das unter Verletzung der ukrainischen Verfassung und internationaler Verpflichtungen".
Diese und weitere Faktoren hätten Russland gezwungen, die militärische Sonderoperation in der Ukraine durchzuführen.
Gleichzeitig bekräftigte die Botschaft, dass Moskau nach wie vor offen für eine Beilegung des Ukraine-Konflikts auf politisch-diplomatischem Wege sowie für die Schaffung eines stabilen und dauerhaften Friedens sei. Dieser könne jedoch nur durch die Beseitigung der Ursachen der Krise erreicht werden.
Saluschny wurde am 9. Mai 2024 von Selenskij zum ukrainischen Botschafter in London ernannt. Im Juli berichtete die Zeitung Ukrainskaja Prawda, dass er sein Amt angetreten habe. Bis zum 8. Februar 2024 war er Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte.
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