Bei dem kommenden UN-Gipfel im September wird Australien den palästinensischen Staat formell anerkennen. Wie Premierminister Anthony Albanese gegenüber Reportern am Montag erklärt hat, sei die Zweistaatenlösung der beste Weg für die Menschheit, den Kreislauf der Gewalt im Nahen Osten zu durchbrechen sowie den Konflikt, das Leid und den Hunger im Gazastreifen zu beenden.
Mit der Anerkennung des palästinensischen Staates, die auf der 80. Sitzung der UN-Generalversammlung erfolgen solle, würde sich Australien einer Reihe westlicher Länder wie Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Kanada anschließen. Die USA lehnen den Schritt ab, solange die palästinensischen Behörden kein Friedensabkommen mit Israel erreicht haben.
Im Gespräch mit Journalisten betonte Albanese darüber hinaus, dass die Lage im Gazastreifen "die schlimmsten Befürchtungen der Welt" übertroffen habe. Der Preis des Status quo wachse von Tag zu Tag und könne in Leben unschuldiger Menschen gemessen werden. Die Welt könne nicht auf einen garantierten Erfolg warten, denn dies bedeute, auf einen Tag zu warten, der niemals komme.
Canberra habe klargemacht, dass die Hamas keine Rolle in einem zukünftigen palästinensischen Staat spielen dürfe. Albanese zufolge habe Australien die entsprechende Zusage von Präsident Mahmud Abbas und der Palästinensischen Autonomiebehörde gefordert und erhalten.
Während einer Pressekonferenz am Wochenende bezeichnete der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Pläne Australiens zur Anerkennung von Palästina als schändlich. Netanjahu argumentierte, dass Israel seine Militäroperation umsichtig durchführe. Mit Sicht auf den Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 betonte der Regierungschef:
"Sie wissen, was sie tun würden, wenn es direkt neben Melbourne oder Sydney zu so einem schrecklichen Angriff käme. Ich denke, sie würden zumindest das tun, was wir tun."
Bei der Attacke der islamistischen Bewegung Hamas gegen Israel am 7. Oktober 2023 wurden etwa 1.200 Menschen getötet und 250 verschleppt.
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