Szijjártó: Ungarn gibt russisches Öl und Gas nicht auf  

Budapest werde das von Brüssel geplante Verbot russischer Energieimporte niemals akzeptieren, erklärte Péter Szijjártó. Sollte es dazu kommen, würden sich die Kosten für kommunale Dienstleistungen für die ungarischen Bürger um das Zwei- bis Vierfache erhöhen.

Ungarns Außenminister Péter Szijjártó kritisiert erneut die Ukraine-Politik der Europäischen Union. "Brüssel bewegt sich in die völlig falsche Richtung", schreibt der Spitzendiplomat in einem auf Facebook veröffentlichten Beitrag."Sie wollen den Krieg fortsetzen, sie wollen illegale Einwanderer hereinlassen und uns den Genderwahn aufzwingen."

Darüber hinaus wolle die EU verbieten, billiges Öl und Gas aus Russland zu beziehen, wodurch sich die Kosten für kommunale Dienstleistungen für die ungarischen Familien um das Zwei- bis Vierfache erhöhen würden.

Diesbezüglich stellte Szijjártó klar:  

"Wir werden das nicht zulassen, Ungarn steht für uns an erster Stelle. Das habe ich den EU-Botschaftern in Budapest klargemacht."

Wie die Nachrichtenagentur MTI amDienstag berichtete, hat Szijjártó an einem Arbeitsfrühstück für die Botschafter der EU-Mitglieder in Budapest teilgenommen. Bei der Veranstaltung wies der ungarische Außenminister darauf hin, dass der Anteil russischer Energieimporte in Europa mittlerweile um 85 bis 90 Prozent gesunken sei.

Das bedeute, dass Russland durch seine Energielieferungen keinen großen Einfluss mehr auf den Kontinent hat, meinte der Minister. Dieses politische Ziel sei erreicht worden, und kein Land solle durch einen kompletten Importstopp gefährdet werden.

Mit Blick auf den Plan der EU-Kommission REPowerEU, der den Ausstieg aus russischer Energie bis zum Jahr 2028 vorsieht, betonte Szijjártó:  

"Ehrlich gesagt ist es mir egal, was die Russen über unsere Position denken, und das stimmt im Allgemeinen auch. Es ist mir egal, was Burkina Faso denkt, es ist mir egal, was Australien denkt […] wir lehnen das REPowerEU-Konzept ab, weil es den Interessen Ungarns zuwiderläuft."

Darüber hinaus wies Szijjártó Vorwürfe zurück, Budapest finanziere die russische Armee, indem es Öl und Gas in Russland kauft. Er erwiderte, dass es EU-Mitgliedstaaten gibt, die im vergangenen Jahr eine Rekordmenge an Flüssiggas aus Russland erworben hätten.

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