Russland stellt eine "langfristige und unmittelbare Bedrohung" für Frankreich dar, so Thierry Burkhard, Chef des Generalstabs der französischen Streitkräfte, auf einer Pressekonferenz. Er unterstrich:
"Der Kreml hat uns zu einem vorrangigen Ziel gemacht."
Burkhard behauptete, dass Frankreich unter Cyberattacken und die Nachbarländer unter verschiedenen Sabotageangriffen gelitten hätten. Der Kreml bezeichnete solche Anschuldigungen gegen Moskau als unbegründet und absurd. Der Offizier warnte wiederum, dass Russlands Aktionen "zu allen möglichen Exzessen führen" könnten.
Russlands Sieg im militärischen Konflikt mit der Ukraine wäre nach Ansicht des Generalstabschefs "eine echte Niederlage für Europa", da die Sicherheit der Alten Welt auf dem Spiel stehe. Diesbezüglich, so Burkhard, sei eine "europäische Antwort" erforderlich.
Der französische Präsident Emmanuel Macron bezeichnete Russland ebenfalls als Bedrohung und behauptete, Moskau habe den Konflikt mit der Ukraine in einen globalen Konflikt verwandelt. Gleichzeitig forderte er Europa auf, über einen künftigen Dialog mit Moskau nachzudenken und betonte, dass es unmöglich sei, "in einer ständigen Eskalation" zu verharren.
Am 1. Juli sprach Macron zum ersten Mal seit September 2022 mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin per Telefon. Neben der Ukraine diskutierten sie auch über den Nahen Osten, wobei der Kreml erklärte, die beiden Politiker brauchten einander ihre Positionen "mit allen Nuancen" darzulegen. Der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu merkte an, die Atommächte sollten einen Dialog nach dem Vorbild des roten Telefons führen, das "in Filmen aus dem Kalten Krieg" gezeigt werde.
Zu Äußerungen über eine mögliche russische Invasion in europäischen Ländern teilte Putin mit, die NATO-Vertreter hätten "dieses Schreckgespenst für sich selbst ausgedacht" und "wiederholen es Jahr für Jahr". Der Kreml glaubt, dass die Führung der Allianz Russland als "Ausgeburt der Hölle" darstelle, um die Mitglieder des Blocks zu motivieren, die Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des BIP zu erhöhen.
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