Die Staatsoberhäupter Russlands und der USA, Wladimir Putin und Donald Trump, haben am Donnerstag erneut miteinander telefoniert. Nach Angaben des Beraters des russischen Präsidenten, Juri Uschakow, der die Presse nach dem Telefonat über dessen Inhalt informierte, hat das Gespräch rund eine Stunde gedauert.
Putin habe Trump zu Beginn des Telefonats zum nationalen Feiertag der USA – dem Unabhängigkeitstag – gratuliert. Dabei erinnerte er auch an geschichtliche Ereignisse, die beide Länder verbanden. Unter anderem erwähnte er, dass Russland eine "nicht unbedeutende" Rolle bei der Erlangung der Unabhängigkeit der USA gespielt hat.
Gesprochen wurde laut Uschakow über die Lage in Nahost, Syrien, Iran und natürlich über den Ukraine-Konflikt. Beim letztgenannten Gesprächsthema habe Trump erneut die Frage der schnellstmöglichen Einstellung der Kriegshandlungen angesprochen. Putin erwiderte darauf, dass die Suche nach politischen und Verhandlungslösungen im Gange ist. Er informierte den US-Präsidenten über die Umsetzung der Vereinbarungen humanitären Charakters, die bei der zweiten Runde der russisch-ukrainischen Verhandlungen in Istanbul getroffen wurden, und bekräftigte die Bereitschaft Russlands, mit Kiew weitere Gespräche zu führen. Der russische Präsident erklärte, dass Russland weiterhin die Beseitigung aller Ursachen anstrebt, die zum Konflikt geführt haben, und von seinen Zielen nicht zurückweichen wird.
Bezüglich Iran und der Lage im Nahen und Mittleren Osten insgesamt habe die russische Seite unterstrichen, dass es unabdingbar ist, alle streitigen Fragen und Konfliktsituationen ausschließlich mit politischen und diplomatischen Mitteln zu lösen. Beide Länder wollen Kontakte dazu auf der Ebene der Außenministerien und der Präsidentenberater aufrechterhalten.
Im bilateralen Verhältnis haben beide Staatsoberhäupter ihr Interesse an gemeinsamen Projekten in der Energiebranche und bei der Erkundung des Weltraums bekräftigt.
Konkrete Vereinbarungen über weitere Telefonate der beiden Präsidenten seien nicht getroffen worden, erklärte Uschakow. Jeder von ihnen könne jederzeit zum Hörer greifen, und die Büros würden sodann ein Telefonat organisieren. Ein persönliches Treffen von Trump und Putin "liege in der Luft", sei aber noch nicht konkret vereinbart und auch kein Thema beim heutigen Telefonat gewesen.
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