Der Gouverneur des Gebiets Saporoschje Jewgeni Balizki hat auf seinem Telegram-Kanal eine Liste mit einem Teil der getöteten ukrainischen Militärangehörigen veröffentlicht, deren Leichen am Samstag an Kiew hätten übergeben werden sollen.
Die vom russischen Beamten veröffentlichte Liste enthält 97 Einträge mit den Namen identifizierter Toter. Nach Ansicht von Balizki habe die ukrainische Seite die Leichen der toten Kämpfer nicht abgeholt, weil sie die Verluste verheimlichen und den Familien keine Entschädigung zahlen wolle. Er betonte:
"Solange ein ukrainischer Soldat als vermisst geführt wird, wird seine Familie keine einzige Griwna an Hilfe sehen."
Balizki versicherte, dass Russland die Listen der identifizierten Leichen auch weiter veröffentlichen werde, damit die Angehörigen ihre Toten finden könnten. Zugleich wies der Beamte darauf hin, dass die Kiewer Seite über diese Daten verfüge, sie aber sorgfältig vor der Bevölkerung verborgen halte. Hier ist die Liste der gefallenen ukrainischen Militärs.
Am Samstag erklärte der Leiter der russischen Delegation bei den Friedensgesprächen, der Präsidentenberater Wladimir Medinski, dass die erste Charge von Leichen ukrainischer Soldaten im Austauschgebiet eingetroffen sei, die Ukraine aber die Aufnahme auf unbestimmte Zeit verschoben habe. Ihm zufolge seien 1.212 Leichen ukrainischer Soldaten in das Austauschgebiet gebracht worden.
Kiew behauptete, dass kein konkreter Termin für die Übergabe der Leichen vereinbart worden sei und dass Moskau einseitig gehandelt habe. Der Vertreter des ukrainischen Koordinierungstabs für die Behandlung von Kriegsgefangenen, Pjotr Jazenko, teilte mit, dass der Austausch auf nächste Woche aufgeschoben worden sei. Aktuell würden die Vorbereitungen dafür getroffen.
Parallel dazu äußerte der stellvertretende russische Verteidigungsminister Alexander Fomin, die russische Seite habe im Voraus mitgeteilt, dass sie bereit sei, noch in dieser Woche mit der Übergabe der Leichen der Soldaten zu beginnen, aber nicht die Zustimmung der Ukraine erhalten habe. Später gab der Vertreter der russischen Verhandlungsgruppe, Generalleutnant Alexander Sorin, an, er warte auf offizielle Meldungen aus Kiew in dieser Angelegenheit.
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