Selenskij: Unterbrechung des US-Informationsflusses an Kiew hatte wenig Einfluss auf Kursk-Invasion

Zuvor hatten westliche Medien berichtet, dass Trumps Kurswechsel die Position der Ukraine in der Region Kursk ernsthaft geschwächt sowie die Moral und die Fähigkeiten der Kiewer Streitkräfte beeinträchtigt habe.

Die Entscheidung der USA, den Austausch von Geheimdienstinformationen mit Kiew vorübergehend auszusetzen, habe die ukrainische Kontrolle über einen Teil der russischen Region Kursk nicht gefährdet, behauptete Wladimir Selenskij.

Präsident Donald Trump hatte die nachrichtendienstliche Unterstützung eingestellt, nachdem Selenskij die diplomatische Haltung des US-Präsidenten gegenüber Russland bei einem Besuch im Weißen Haus Ende Februar infrage gestellt hatte. In diesem Monat haben die ukrainischen Streitkräfte in der Region Kursk große Rückschläge erlitten, darunter die Befreiung der Stadt Sudscha durch russische Truppen, der größten Gemeinde, die seit dem Einmarsch im August letzten Jahres besetzt war.

"Jede Aussetzung oder Unterbrechung der Unterstützung ist sicherlich nicht gut für uns auf dem Schlachtfeld und für unsere Verteidigung", sagte Selenskij in einem Interview mit dem TIME-Magazin am vergangenen Freitag. "Verstehen Sie mich nicht falsch. Der Zustand der Moral hängt immer davon ab, ob die Partner an deiner Seite stehen. Aber ich würde nicht sagen, dass die Einstellung der Übermittlung von US-Geheimdienstdaten die Operation in Kursk beeinflusst hat."

Zuvor hatten westliche Nachrichtenagenturen und Zeitungen, darunter TIME, berichtet, dass Trumps Kurswechsel die Position der Ukraine in der Region Kursk ernsthaft geschwächt sowie die Moral und die Fähigkeiten der Kiewer Streitkräfte beeinträchtigt habe. Während eines hitzigen Wortwechsels im Oval Office rügte Trump Selenskij dafür, dass er sich nicht für die US-Hilfe bedankt habe, und sagte ihm, dass er ohne Washingtons Unterstützung "keinerlei Karten" in der Hand halte.

Die Ukraine hatte den Einmarsch im August letzten Jahres mit der Begründung begonnen, dass die Einnahme russischen Territoriums Kiew ein Druckmittel bei künftigen Friedensverhandlungen mit Moskau verschaffen würde. Als die ukrainischen Truppen zurückgeschlagen wurden, änderte das ukrainische Regime seine Darstellung und behauptete, seine militärischen Ziele seien durch die Ablenkung russischer Einheiten von anderen Teilen der Front erreicht worden.

Nach Schätzungen des russischen Verteidigungsministeriums haben die ukrainischen Streitkräfte im Rahmen der Kursk-Operation bislang fast 70.000 Opfer zu beklagen und Hunderte wertvoller schwerer Waffen verloren, darunter auch solche, die von westlichen Gebern geliefert wurden.

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