Trump droht erneut mit Annexion – Grönlands Ministerpräsident: "Genug ist genug"

Trump droht im Beisein des NATO-Chefs mit der Annexion Grönlands. Die Insel wehrt sich gegen die Expansionsfantasien des US-Präsidenten.

US-Präsident Donald Trump hat im Beisein von NATO-Generalsekretär Mark Rutte seine Pläne für eine Annexion Grönlands erneut bekräftigt. "Ich denke, es wird geschehen", sagte Trump am Donnerstag bei einem Treffen mit Rutte im Weißen Haus. "Wissen Sie, Mark, wir brauchen das für die internationale Sicherheit." Damit bezog sich der US-Präsident auf die zunehmende Präsenz russischer und chinesischer Schiffe vor der Küste der arktischen Insel.

Der Ministerpräsident von Grönland, Múte Egede, hat als Reaktion sich gegen die Anspruchshaltung des amerikanischen Präsidenten Donald Trump auf die größte Insel der Welt verwahrt. Auf Facebook schrieb er am Donnerstag:

"Nun hat der US-Präsident wieder einmal die Idee gewagt, uns zu annektieren. Das kann ich auf keinen Fall akzeptieren."

Er fügte hinzu, er respektiere das Wahlergebnis vom Dienstag (bei dem die Mehrheit der Grönländer Parteien wählten, die für die langfristige Unabhängigkeit der Insel stehen). "Da wir diesmal unsere Ablehnung von Trump verschärfen müssen: Behandle uns nicht weiter mit Respektlosigkeit. Genug ist genug", heißt es in seinem Kommentar weiter. Egede hatte bereits mehrmals gesagt, dass die Grönländer keine Amerikaner sein wollten.

NATO-Chef Rutte betonte bei seinem Treffen mit Trump, dass er die NATO nicht in die Grönland-Frage "hineinziehen" wolle. In Bezug auf den hohen Norden und die Arktis stimme er jedoch mit Trump überein. "Die Chinesen nutzen jetzt diese Routen. Wir wissen, dass die Russen aufrüsten. Wir wissen, dass wir einen Mangel an Eisbrechern haben", so der NATO-Generalsekretär.

Trump hatte im Wahlkampf damit gedroht, Grönland notfalls gewaltsam in die USA einzugliedern. Bei einer Rede vor dem US-Kongress in der vergangenen Woche bekräftigte Trump seine Pläne, die rohstoffreiche Insel zu übernehmen.

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