USA warnen Selenskij und seine europäischen Unterstützer: Geduld der Amerikaner ist nicht unendlich

Die europäischen Unterstützer täten gut daran, Selenskij nicht noch in seiner kompromisslosen Haltung zu bestärken, die einem Frieden im Wege steht, so US-Vize J.D. Vance. Denn die Geduld der Amerikaner sei nicht unendlich, betonte der Nationale Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz

US-Vizepräsident J.D. Vance hat die europäischen Verbündeten beschuldigt, das Ego von Wladimir Selenskij zu befeuern und damit den ukrainischen Machthaber zu einer kompromisslosen Haltung zu ermutigen, die den Bürgern seines Landes schade.

Am vergangenen Freitag wurde Selenskij nach einem Schlagabtausch mit Vance und Präsident Trump im Oval Office aufgefordert, das Weiße Haus zu verlassen. In einem Interview mit Sean Hannity von Fox News am Montag beschuldigte Vance hochrangige europäische Vertreter, die Selenskij als Reaktion auf den Vorfall ihre Unterstützung zugesagt hatten, ihn auf seinem Irrweg zu ermutigen.

"Sie sagen: 'Du bist ein Freiheitskämpfer, du musst ewig weiterkämpfen'. Nun, für immer kämpfen, womit? Mit wessen Geld und wessen Munition und mit wessen Leben?", fragte Vance.

Der Vizepräsident stellte fest, dass einige europäische Staats- und Regierungschefs zwar insgeheim zugeben, dass die Finanzierung der Ukraine in ihrem Konflikt mit Russland nicht ewig andauern könne, aber öffentlich versprechen, Selenskij für das nächste Jahrzehnt zu unterstützen. Vance ist der Ansicht, dass diese Haltung "den Ukrainern einen schlechten Dienst erweist".

Vance deutete an, dass Selenskijs Besuch im Weißen Haus als feierlicher Akt gedacht war, sich aber zu einem Wortgefecht entwickelte, als der ukrainische Staatschef die Möglichkeit einer diplomatischen Zusammenarbeit mit Russland ablehnte. Senator Lindsey Graham, ein entschiedener Befürworter der Ukraine, hat nach der Auseinandersetzung den Rücktritt Selenskijs gefordert.

"Wenn man Lindsey Graham verloren hat, bedeutet das, dass man sich an den Verhandlungstisch setzen und erkennen muss, dass Donald Trump der einzige Kandidat ist", erklärte Vance. Er betonte, dass der Vorschlag, weiterhin Ressourcen in den Konflikt zu stecken und auf eine Wende auf dem Schlachtfeld zugunsten der Ukraine zu hoffen, "keine Strategie" sei.

Zuvor hatte der Nationale Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz, den ukrainischen Präsidenten davor gewarnt, die Grenzen der amerikanischen Geduld und Unterstützung auszutesten.

"Das Problem ist, dass die Zeit nicht auf seiner Seite ist, nicht auf der Seite derer, die den Konflikt für immer fortsetzen wollen. Die Geduld der Amerikaner ist nicht unendlich, ihre Brieftaschen sind nicht bodenlos, und unsere Munitionsdepots sind es auch nicht", so Waltz am Montag auf Fox News.

Wie US-Medien unter Berufung auf ungenannte Quellen berichten, haben die USA die Finanzierung neuer Waffenverkäufe an die Ukraine eingestellt. Bereits gelieferte Waffen, die unter anderem in Polen zur Weiterleitung geparkt sind, werden zudem vorerst zurückgehalten. Laut der New York Times soll die Militärhilfe erst wieder aufgenommen werden, wenn Trump feststelle, dass sich die Ukraine zu Friedensverhandlungen mit Russland verpflichtet.

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