Trump: "Seit Zollandrohung von 150 Prozent nichts mehr von BRICS gehört"

US-Präsident Donald Trump behauptet, seine Androhung von Zöllen in Höhe von 150 Prozent habe die BRICS-Staaten "aufgelöst". Er wirft dem Bündnis vor, den US-Dollar schwächen zu wollen. Derweil treffen sich BRICS-Vertreter in Südafrika beim G20-Gipfel – ohne die USA.

Bei einem Treffen der Republikanischen Gouverneure am Donnerstag hat US-Präsident Donald Trump erklärt, die BRICS-Staaten hätten sich "aufgelöst", nachdem er ihnen wegen der Untergrabung des US-Dollars mit der Erhebung von Zöllen in Höhe von 150 Prozent gedroht habe. Er warf BRICS vor, den US-Dollar zerstören zu wollen, und bekräftigte seine Drohung, den Handel mit Mitgliedern der Gruppe einzuschränken, sollten sie eine gemeinsame Währung einführen.

Seit seiner Wiederwahl im November 2024 macht Trump die BRICS-Vereinigung wiederholt zum Thema. Er kritisiert deren Bestreben, in bilateralen Handelsbeziehungen unabhängiger von Drittwährungen zu werden und verstärkt nationale Währungen zu nutzen – eine Herausforderung für die Dominanz des US-Dollars:

"Als ich ins Amt kam, habe ich als Erstes gesagt: Jeder BRICS-Staat, der die Zerstörung des Dollars nur erwähnt, wird mit 150 Prozent Zöllen belegt. Und die BRICS-Staaten? Die haben sich einfach aufgelöst. Wir haben seitdem nichts mehr von ihnen gehört."

Seinem Vorgänger Joe Biden wirft der amtierende US-Präsident vor, die Gefahr durch die BRICS erkannt, aber nichts dagegen unternommen zu haben. Dabei habe ein einziges Wort von Trump "die Wende gebracht".

Die BRICS-Gruppe, die inzwischen zehn Mitglieder zählt und rund 36 Prozent des weltweiten BIP ausmacht, treibt seit Jahren die Entdollarisierung des Handels voran. Besonders nach den westlichen Sanktionen gegen Russland im Zuge des Ukraine-Krieges haben die Mitgliedstaaten ihre nationalen Währungen im Handel gestärkt, um sich gegen finanzielle Abhängigkeiten abzusichern.

Trotz wiederkehrender Spekulationen über eine BRICS-Einheitswährung haben die meisten Mitgliedsstaaten entsprechende Pläne dementiert. Russland und andere BRICS-Länder werfen den USA hingegen vor, den US-Dollar selbst zu schwächen, indem sie ihn durch Sanktionen politisieren.

Aktuell treffen sich Vertreter der BRICS-Staaten in Südafrika im Rahmen des G20-Außenministergipfels am 20. und 21. Februar. Vor dem Gipfel betonte Russlands Außenminister Sergei Lawrow, die G20 bringe "gleichgesinnte BRICS-Staaten und andere Länder des Globalen Südens und Ostens" zusammen. Ziel sei es, den "Kollegen im Westen beizubringen, konstruktiv zusammenzuarbeiten, statt einseitige Ansätze aufzuzwingen".

Die USA bleiben dem Treffen fern. Außenminister Marco Rubio erklärte, Südafrika tue "sehr schlechte Dinge", wenn es sich im Rahmen der G20 für Solidarität, Gleichheit und nachhaltige Entwicklung einsetze.

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