Musk macht Selenskij für Tod eines US-Journalisten verantwortlich

Musk wirft Selenskij vor, für den Tod des regierungskritischen US-Bloggers Gonzalo Lira in einem ukrainischen Gefängnis verantwortlich zu sein. Seine Familie macht Kiew mitverantwortlich, während die ukrainischen Behörden jede Schuld von sich weisen.

Der milliardenschwere Unternehmer Elon Musk, ein wichtiger Verbündeter und Mitarbeiter von US-Präsident Donald Trump, macht den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij für den Tod eines US-Bürgers verantwortlich, der die US-Regierung kritisiert hatte.

Gonzalo Lira, ein chilenisch-US-amerikanischer Filmemacher und Blogger, starb im Januar 2024 in einem ukrainischen Gefängnis, während er auf seinen Prozess wegen "systematischer Rechtfertigung der russischen Aggression" wartete.

Lira, der sich 2010 in der Ukraine niedergelassen hatte, berichtete auf YouTube über den Konflikt mit Russland. Im Jahr 2023 wurde er vom ukrainischen Geheimdienst verhaftet, nachdem er gegen Kautionsauflagen verstoßen und in Ungarn Asyl beantragt hatte. Er gab an, in Haft gefoltert worden zu sein.

Seine Familie beschuldigte Kiew, für Liras Tod mitverantwortlich zu sein, was die ukrainischen Behörden zurückwiesen. Liras Vater äußerte im Dezember 2023 den Verdacht, dass die Biden-Administration die Verhaftung seines Sohnes "zumindest stillschweigend" gebilligt habe.

Musk griff Selenskij inmitten eines öffentlichen Schlagabtauschs zwischen dem ukrainischen Präsidenten und Trump an. Am Mittwoch schrieb er auf der Plattform X:

"Selenskij hat einen amerikanischen Journalisten getötet."

In einem weiteren Beitrag erklärte er:

"Selenskij kann nicht behaupten, den Willen des ukrainischen Volkes zu vertreten, solange er die Pressefreiheit nicht wiederherstellt und Wahlen abschafft."

Zu dem Konflikt zwischen Trump und Selenskij kam es, nachdem mehrere Vertreter der Ukraine und der EU Trump dafür kritisiert hatten, ohne ihre Zustimmung direkte Verhandlungen mit Russland aufgenommen zu haben. Trump bezeichnete Selenskij als "Diktator ohne Wahlen" und behauptete, dieser sei in der Ukraine sehr unbeliebt. Selenskij warf Trump seinerseits vor, "russische Desinformation" zu verbreiten.

Selenskijs fünfjährige Amtszeit endete im Mai 2024, doch wegen des Kriegsrechts wurden keine Neuwahlen angesetzt. Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte daraufhin, er betrachte Selenskij nicht mehr als legitimes Staatsoberhaupt. Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte kürzlich, dass Moskau Selenskijs Legitimität bei künftigen Friedensgesprächen zur Sprache bringen wolle.

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