Trump: Israel wird Gaza nach Kriegsende an USA übergeben

US-Präsident Trump verkündet, dass Israel Gaza nach dem Krieg an die USA übergeben werde. Ohne US-Truppen plane er, die Region in ein "spektakuläres Entwicklungsprojekt" zu verwandeln. Doch ob Israel oder die Palästinenser dem zustimmen würden, bleibt fraglich – seine Vision sorgt für weltweite Debatten.

US-Präsident Donald Trump hat auf Truth Social eine weitreichende Vision für den Gazastreifen skizziert. Seinen Aussagen zufolge soll die Enklave nach dem Ende der Kämpfe unter US-Kontrolle gestellt und in ein "spektakuläres Entwicklungsprojekt" verwandelt werden – und das angeblich ohne den Einsatz amerikanischer Soldaten.

Keine US-Truppen in Gaza

Trumps Behauptung, dass "keine US-Soldaten nötig sein werden", wirft sofort Fragen auf. Die Geschichte zeigt, dass Post-Konflikt-Zonen in der Regel eine Sicherheitspräsenz benötigen, sei es durch eigene Truppen, internationale Friedenstruppen oder lokale Einheiten. Angesichts der Zerstörung, der radikalen Gruppierungen und der anhaltenden Spannungen in Gaza ist unklar, wie ohne militärische Absicherung Stabilität gewährleistet werden kann. Die US-Regierung müsste ein klares Konzept für Sicherheit, Verwaltung und Wiederaufbau vorlegen.

Ein Trump-Immobilienprojekt in Gaza

Die vielleicht überraschendste Aussage ist Trumps Versprechen, in Gaza "eine der größten und spektakulärsten Entwicklungen dieser Art" zu schaffen. Der Fokus auf die wirtschaftliche Entwicklung entspricht seinem Geschäftssinn, doch die Vorstellung, dass ein kriegszerstörtes Gebiet wie Gaza einfach zu einem Prestigeprojekt umgewandelt werden kann, ignoriert die politischen Realitäten. Es bleibt unklar, wer ein solches Vorhaben finanzieren und überwachen würde – und ob die Palästinenser eine US-geführte Initiative überhaupt akzeptieren würden.

Würde Israel Gaza an die USA übergeben

Am umstrittensten ist Trumps Aussage, dass Israel Gaza "nach dem Ende der Kämpfe den Vereinigten Staaten übergeben" werde. Weder die israelische Regierung noch ihre Verbündeten haben eine solche Absicht öffentlich geäußert. Ein solcher Schritt würde massive diplomatische und rechtliche Herausforderungen mit sich bringen, da er in der Region auf erheblichen Widerstand stoßen dürfte – sowohl von der palästinensischen Führung als auch von anderen Nahost-Staaten.

Trumps Gaza-Plan ist eine Mischung aus politischer Kühnheit und wirtschaftlichem Kalkül. Falls er tatsächlich umgesetzt würde, wäre dies ein beispielloser Wandel in der US-Außenpolitik. Doch ohne klare Details zur praktischen Umsetzung bleibt unklar, ob es sich um eine ernsthafte Strategie oder nur um einen weiteren symbolträchtigen Vorstoß handelt. Eines hat Trump jedoch wieder einmal erreicht: Er hat die internationale Debatte bestimmt – während Diplomaten und Analysten nun rätseln, wie realistisch seine Vision tatsächlich ist.

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