Handelskrieg: China, Kanada und Mexiko kontern Trumps Zölle

Trump hat Mexiko, Kanada und China mit neuen Zöllen belegt. Die drei Länder verkündeten bereits Gegenmaßnahmen. Die Auswirkungen treffen auch europäische Unternehmen, bis hin zum deutschen Automarkt.

US-Präsident Donald Trump hat am Samstag ein Dekret unterzeichnet, das Strafzölle auf Importe aus Mexiko, Kanada und China vorsieht.

Dies führte am Sonntag zu raschen Vergeltungsmaßnahmen. Und nun bricht ein Handelskrieg zwischen den USA und ihren Wirtschaftspartnern aus.

Der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau sagte, Kanada werde Zölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Waren im Wert von 155 Milliarden kanadischen Dollar (106 Milliarden US-Dollar) erheben. Waren im Wert von 30 Milliarden kanadischen Dollar würden ab Dienstag mit Zöllen belegt. Zölle auf Waren im Wert von 125 Milliarden kanadischen Dollar würden in 21 Tagen in Kraft treten.

Seine Regierung prüfe auch weitere Maßnahmen – etwa im Bereich wichtiger Mineralien, der Energiebeschaffung und anderer Partnerschaften mit den USA. Kanada werde angesichts der US-Zölle mit dem ebenfalls betroffenen Mexiko zusammenarbeiten.

Die Kanadier rief Trudeau dazu auf, kanadische Produkte zu kaufen und ihren Urlaub zu Hause zu verbringen, anstatt in den USA. "Wir haben das alles nicht gewollt, aber wir werden nicht zurückweichen", sagte der kanadische Ministerpräsident.

China hat unter anderem angekündigt, die Verhängung der US-Zölle auf chinesische Waren vor der Welthandelsorganisation (WTO) anzufechten. Das chinesische Handelsministerium erklärte, die Zölle der USA verstießen deutlich gegen die WTO-Regeln. Peking warnte Washington, in einem "Handels- oder Zollkrieg" gebe es "keine Gewinner".

Das chinesische Außenministerium weist zudem US-Präsident Trumps Begründung für die neuen Zölle zurück. Nach Darstellung Trumps soll damit der Schmuggel der Droge Fentanyl in die USA sowie der Zustrom illegaler Migranten eingestellt werden. "Fentanyl ist US-Problem", erklärt das chinesische Außenministerium.

Inzwischen hatte auch Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum Gegenmaßnahmen zu den neuen US-Zöllen angekündigt. Auf der Online-Plattform X teilte sie mit, sie habe ihren Wirtschaftsminister angewiesen, Zölle auf US-Waren zu erheben und weitere Maßnahmen zu ergreifen, "um die Interessen Mexikos zu verteidigen".

Aus dem Weißen Haus hieß es nun, US-Präsident Trump werde wahrscheinlich mit weiteren Zöllen auf Gegenmaßnahmen Chinas, Kanadas und Mexikos reagieren. Damit besteht die Gefahr eines Handelskriegs, der für alle beteiligten Länder zu weitreichenden wirtschaftlichen Beeinträchtigungen führen könnte. Die Auswirkungen treffen auch europäische Unternehmen, bis hin zum deutschen Automarkt.

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