Bericht: USA verlegen Patriot-Raketen von Israel in die Ukraine

Israel soll Russland im Voraus über die Aktion informiert und betont haben, dass es "nur das Patriot-System an die USA zurückgibt" und keine Waffen an die Ukraine liefert.

Die USA haben etwa 90 Patriot-Raketen aus einem Lager in Israel nach Polen verlegt, um sie schließlich an die Ukraine zu liefern. Dies berichtet Axios unter Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertraute Quellen. 

Dem US-Nachrichtenportal zufolge traten ukrainische Beamte nach der Entscheidung der IDF, das System außer Dienst zu stellen, an die USA und Israel heran, mit dem Vorschlag, die Raketen zur Überholung in die USA zurückzuschicken und sie dann in die Ukraine zu liefern. Laut Axios-Quellen reagierte Israel jedoch monatelang nicht. Der Grund dafür sei die Sorge gewesen, dass Russland Vergeltung üben könnte, indem es unter anderem hoch entwickelte Waffen an Iran liefert.

Ein ukrainischer Beamter erklärte gegenüber Axios, Premierminister Benjamin Netanjahu habe sich wochenlang geweigert, seine Anrufe zu diesem Thema entgegenzunehmen.

Der Quelle zufolge wollte Netanjahu vom ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij ein Zugeständnis in Bezug auf die jährliche Pilgerfahrt ultraorthodoxer Israelis nach Uman in der Ukraine, bevor er dem Patriot-Abkommen zustimmte. Netanjahus Büro hat indessen jegliche Verbindung zwischen den beiden Themen bestritten.

Ein hochrangiger israelischer Beamter sagte gegenüber Axios, Israel habe Russland im Voraus über die Aktion informiert und betont, dass es "nur das Patriot-System an die USA zurückgibt" und keine Waffen an die Ukraine liefert.

Der Beamte sagte, Israel habe Russland mitgeteilt, es handele sich um einen ähnlichen Schritt wie vor zwei Jahren, als die USA Artilleriegranaten aus einem israelischen Notlager in die Ukraine lieferten.
Ein Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten bestätigte, dass ein Patriot-System an die USA zurückgegeben worden sei, fügte aber hinzu:

"Uns ist nicht bekannt, ob es an die Ukraine geliefert wurde."

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