Rada-Abgeordneter übergibt UNO Beweise für "SBU-Konzentrationslager"

Der Abgeordnete der Werchowna Rada Dubinski übergab nach eigenen Angaben Beweise für die Existenz eines "Konzentrationslagers" des ukrainischen Inlandsgeheimdiensts SBU an die UNO. Der Abgeordnete befindet sich derzeit in einer Untersuchungshaftanstalt.

Das Mitglied des ukrainischen Parlaments, der Werchowna Rada, Alexander Dubinski, hat mitgeteilt, dass er den Vereinten Nationen Beweise für die Existenz eines "Konzentrationslagers" in der Zentrale des Inlandsgeheimdienst SBU übergeben habe. In der einschlägigen Mitteilung auf seinem Telegram-Kanal heißt es:

"Ich habe dem Vorsitzenden und allen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates Materialien über die Existenz eines Netzes von Geheimgefängnissen und Konzentrationslagern des SBU geschickt, in denen Andersdenkende des Selenskij-Regimes gefoltert und getötet wurden."

Bereits im November 2024 hatte Dubinski erklärt, dass es in der Zentrale des SBU in Kiew im Jahr 2022 ein Konzentrationslager gegeben habe, in dem außergerichtliche Verhöre und Folterungen durchgeführt worden seien. Er präzisierte, dass zwischen Februar und November desselben Jahres mehr als 300 Personen dieses "KZ" durchlitten hätten.

Am 22. Januar 2025 erklärte Dubinski, dass Wladimir Selenskij die tatsächliche Zahl der ukrainischen Soldaten an der Front um ein Vielfaches übertreibe. Wenn Selenskij sich weigere, mit der Russischen Föderation zu verhandeln, werde die Front binnen 100 Tagen zusammenbrechen, so der Politiker.

Dubinski ist ein ukrainischer Journalist, Fernsehmoderator, Blogger und Politiker. Im November 2023 wurde er wegen des Verdachts auf Landesverrat festgenommen. Nach Angaben des SBU soll er seit 2019 Informations- und subversive Aktivitäten im Interesse Russlands betrieben haben. Dubinski selbst meinte, er werde verfolgt, weil er Präsident Selenskij und den Leiter des Präsidialamts Andrei Jermak kritisiert habe.

In der Haft betreibt der Abgeordnete über seinen Anwalt weiterhin seinen Telegram-Kanal, auf dem er im Dezember 2023 berichtete, er sei in der Haftanstalt geschlagen worden. Im Mai 2024 teilte Dubinski im Messenger mit, dass er bereits "197 Tage in der Untersuchungshaftanstalt" verbracht habe, jedoch "ohne eine einzige Ermittlungsmaßnahme", und dass er bereits zweimal verprügelt worden sei.

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