Medienbericht: Kiew entwickelt Rakete, die Moskau erreichen soll

Nach Angaben von The Economist versucht die Ukraine, ihre Raketenindustrie wiederaufzubauen, um von der ausländischen Militärhilfe unabhängiger zu werden. Im Rahmen des Trembita-Projekts soll die Rakete demnach so verbessert werden, dass sie Moskau erreichen kann.

Die Wochenzeitung The Economist berichtet, dass sich die Ukraine aktuell mit der Entwicklung einer Rakete beschäftigt, die Moskau erreichen soll. Nach Angaben der Zeitung versuche Kiew, ihre Raketenindustrie angesichts der Unsicherheit bezüglich der Hilfe aus dem Ausland wiederzubeleben.

Aktuell seien angeblich mehr als zehn Raketenprojekte in der Entwicklung, darunter auch die Trembita. Die Grundmodifikation soll Geschwindigkeiten von bis zu 400 Kilometern pro Stunde erreichen und eine Reichweite von 200 Kilometern haben. Es werde an einem größeren und leistungsfähigeren Modell gearbeitet, "das Moskau erreichen kann", heißt es in dem Artikel.

Nach Angaben des Economist soll der Serienbau der Waffe erst nach endgültigen Feldtests erfolgen. Die Zeitung präzisiert, dass freiwillige Ingenieure etwa anderthalb Jahre für deren Entwicklung gebraucht hätten.

Ein hochrangiger Beamter des ukrainischen Militärgeheimdienstes SBU hebt im Gespräch mit der Zeitung hervor, dass das Land mindestens ein Jahr brauchen werde, um Raketen in einer Anzahl, Reichweite und mit Fähigkeiten herzustellen, die "Russland ernsthaft bedrohen könnten". Bis dahin könne sich jedoch "noch viel ändern", so die Zeitung.

Sergei Birjukow, der Leiter der freiwilligen Ingenieuren, erklärt in einem Kommentar an die Zeitung mit Stolz:

"Wir könnten unser Ziel verfehlen, aber wir werden das Ding so tief über die russischen Schützengräben fliegen lassen, dass sie sich in die Hose machen."

Überdies bezeichnet Birjukow die Rakete als "Penner" und bezieht sich dabei auf ihren Preis. Eine Trembita mit Gefechtskopf kostet umgerechnet etwa 15.000 US-Dollar, was für den Raketenmarkt relativ billig ist. Eine billige Produktion könnte westliche Partner anlocken – eine Option, die ein Gesprächspartner des Economist, der der Verteidigungsindustrie nahe steht, als den besten Weg für die Ukraine bezeichnet, die Produktion angesichts fehlender Finanzmittel auszuweiten. An Ideen mangele es demnach in der Ukraine nicht, aber "der Teufel steckte schon immer in der Umsetzung".

Trembita ist nach einer Art Alphorn benannt, das ein Volksinstrument der ukrainischen Bergbewohner ist. Der Motor der Rakete ähnelt diesem Instrument.

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