Nach 13 Jahren Embargo: EU startet humanitäre Luftbrücke für Syrien

In einer Mitteilung vom Freitag gibt die Europäische Kommission (EK) bekannt, eine humanitäre Luftbrücke ins Leben gerufen zu haben, um die Zivilisten in Syrien zu unterstützen. Überdies seien demzufolge Mittel für humanitäre Hilfe aufgestockt worden. 

Angesichts der instabilen Lage in Syrien nach dem Sturz der Assad-Regierung wolle Brüssel die Zivilbevölkerung dort mit humanitären Hilfsgütern unterstützen. Dies geht aus einer Mitteilung der EU-Kommission vom Freitag hervor. Laut der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wird eine humanitäre Luftbrücke eingerichtet, um lebenswichtige Güter wie Lebensmittel, Medikamente und Notunterkünfte nach Syrien zu transportieren.  

Wie es heißt, werden auch zusätzliche vier Millionen Euro für humanitäre Hilfe mobilisiert. Damit belaufe sich die humanitäre Hilfe im Jahr 2024 auf insgesamt 163 Millionen Euro. Insgesamt sollen laut der Mitteilung 50 Tonnen medizinischer Hilfsgüter aus EU-Lagerbeständen in Dubai nach Adana in der Türkei befördert werden. Dort sollten sie in den kommenden Tagen über die Grenze verteilt werden.

Weitere 46 Tonnen an humanitären Gütern im Bereich Gesundheit, Bildung und Unterbringung würden aus einem anderen EU-Lager in Dänemark per Lkw nach Adana transportiert und dort an das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Verteilung in Syrien übergeben. Wie von der Leyen betonte, werde sie die Lieferung der Hilfsgüter bei ihrem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan am Dienstag besprechen.

Ferner gibt die EU-Kommission bekannt, dass die humanitäre Hilfe über die bereits in Syrien tätigen humanitären Partner der EU geleistet wird. Dazu gehöre die Bereitstellung von Trauma-Kits, Notunterkünften und sanitären Einrichtungen, aber auch die Unterstützung von Gesundheitseinrichtungen. Außerdem würden Mittel für die Verteilung von Lebensmittelpaketen an 61.500 Menschen in Nordsyrien bereitgestellt.

Ende November haben bewaffnete islamistische Milizen eine Großoffensive gegen die Stellungen der syrischen Armee begangen. Am 8. Dezember marschierten sie in Damaskus ein. Baschar al-Assad trat als Präsident Syriens zurück und verließ das Land. Am 10. Dezember gab Mohammed al-Baschir, der die sogenannte Heilsregierung in der Provinz Idlib leitete, seine Ernennung zum Chef des syrischen Kabinetts für die Übergangszeit bekannt, die bis zum 1. März 2025 dauern wird.

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