Xi kontert Trumps Drohungen: In einem Handelskrieg wird es keine Gewinner geben

Während Donald Trump seinen Nachbarländern Mexiko und Kanada sowie der EU und den BRICS-Staaten nach seinem Amtsantritt im Januar hohe Zollgebühren in Aussicht stellt, ruft Xi Jinping den US-Republikaner zur Vernunft auf. Chinas Staatschef plädiert für Dialog und Kooperation.

Chinas Staatschef Xi Jinping hat nach den jüngsten Drohungen des gewählten US-Präsidenten Donald Trump, drakonische Zollgebühren einzuführen, im Gegenteil für Dialog und Zusammenarbeit aufgerufen. Am Dienstag warnte der Politiker bei einem Treffen mit den Leitern führender internationaler Wirtschaftsorganisationen in Peking, dass es in einem Handelskrieg und in einem Technologiekrieg keine Gewinner geben werde.       

"Zollkriege, Handelskriege sowie Wissenschafts- und Technologiekriege gehen gegen die historische Entwicklung und gegen die Wirtschaftsgesetze."

Gleichzeitig betonte Xi, dass China immer seine Interessen und seine Souveränität wahren werde.

Trotz der kriegerischen Rhetorik des US-Republikaners gegenüber China zeigte sich Xi gesprächsbereit und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die neue Regierung in Washington dabei helfen werde, die bilateralen Beziehungen in eine stabile, gesunde und nachhaltige Richtung zu lenken. Die Regierung in Peking sei ihrerseits bereit, die bilaterale Kooperation auszubauen und ihre Differenzen mit den USA zu lösen.

In der vergangenen Woche hatte Trump in einem Interview für den Fernsehsender NBC gesagt, er habe nach seinem wiederholten Sieg in der US-Präsidentschaftswahl mit Xi gesprochen und behauptete, dass sie beide ein gutes Verhältnis miteinander hätten. Die Führung in Peking wollte dies weder bestätigen noch verneinen.

Trump will gleich nach seinem Amtsantritt am 20. Januar massiv Zollgebühren erhöhen. Den Nachbarländern Mexiko und Kanada droht der gewählte US-Präsident mit Tarifen in Höhe von 25 Prozent. Gegen die BRICS-Staaten erwägt der Republikaner sogar Tarife in Höhe von 100 Prozent. Auf Waren aus China sollen zusätzliche Zölle von zehn Prozent gelten. Trump will somit China und Mexiko unter anderem dafür bestrafen, dass sie angeblich zur akuten Fentanyl-Krise in den USA beigetragen haben.

Zahlreiche chinesische Regierungsbeamte haben inzwischen die Drohungen aus den USA scharf kritisiert. So hat He Yadong, Sprecher des Handelsministeriums in Peking, zuletzt erklärt, dass Chinas Haltung zur einseitigen Erhöhung von Zollgebühren fest sei. Demnach solle die US-Regierung den Regeln der Welthandelsorganisation folgen und mit der Führung in Peking auf eine nachhaltige Entwicklung der handelswirtschaftlichen Kontakte hinarbeiten.

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