Sergei Lebedew, ein Koordinator der prorussischen Untergrundkämpfer in Nikolajew, berichtet in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti darüber, welche Anlagen des ukrainischen Militärs und der Energieindustrie in der Nacht zum Donnerstag und am darauffolgenden Morgen von russischen Streitkräften attackiert wurden.
Lebedew zufolge seien im Gebiet Iwano-Frankowsk ein wichtiges Umspannwerk und ein Öldepot getroffen worden. Ferner gibt der Untergrundkämpfer an, dass nahe der Stadt Jaworow im Gebiet Lwow ein Übungsgelände des ukrainischen Militärs angegriffen wurde. In der Stadt Stryj sei ein Truppenteil zum Ziel eines Angriffs geworden.
Nach weiteren Angaben wurden die Einschläge in der Stadt Chmelnizki festgestellt, wo sich die Lagerhallen befunden haben. Wie es heißt, gaben zuvor die Einwohner an, Militärlastwagen in der Gegend gesichtet zu haben. In der Region Schitomir soll Lebedew zufolge ein Übungsgelände für Kämpfer der rechtsextremen und paramilitärischen Organisation "Rechter Sektor" angegriffen worden sein.
Wie es heißt, eliminierte das russische Militär in Kanew in der zentralukrainischen Region Tscherkassy einen provisorischen Standort der ukrainischen Streitkräfte. Im Dorf Trichaty in der Region Nikolajew sollen Stromanlagen zu Schaden gekommen sein. Laut dem Untergrundkämpfer handele es sich dabei um eines von drei Objekten, für die Folgendes gelte: "Wenn sie ausgeschaltet werden, gibt es überhaupt kein Licht mehr."
In der Ukraine wurde am Donnerstagmorgen landesweit Luftalarm ausgelöst. Lokale Medien berichteten von Explosionen in Kiew, Odessa, Kirowograd, Charkow, Luzk, Rowno sowie in Schostka im Gebiet Sumy. Das ukrainische Energieministerium kündigte Notabschaltungen an.
Russlands Militär führt regelmäßig gezielte Angriffe auf Standorte, darunter die Unterkünfte für ausländische Söldner, und Kampfgerät der ukrainischen Streitkräfte durch. Zum Ziel der Einschläge werden außerdem wichtige Infrastrukturen: Energieanlagen, Einrichtungen der Verteidigungsindustrie und Militärverwaltung sowie die Kommunikationsmittel. Dabei hat der Kremlsprecher Dmitri Peskow wiederholt betont, dass die russischen Truppen keine Wohngebäude und sozialen Einrichtungen attackieren.
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