Nach den jüngsten Angriffen auf russisches Staatsgebiet mit US-ATACMS-Raketen und britisch-französischen Storm-Shadow-Marschflugkörpern durch die ukrainischen Streitkräfte spitzt sich die Lage weiter zu. Die britische Regierung habe der Ukraine erst kürzlich Dutzende Storm-Shadow-Raketen geliefert, teilt die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Bezugnahme auf mit der Angelegenheit vertraute Personen mit. Dies sei die erste Lieferung dieser Waffe unter Premierminister Keir Starmer gewesen, so die Agentur. Das letzte Mal bestätigte das Verteidigungsministerium in London die Lieferung von Raketen an die Ukraine im April noch unter der Regierung von Rishi Sunak.
Die öffentlich nicht angekündigten Lieferungen seien bereits vor ein paar Wochen erfolgt, als Kiew keine Langstreckenraketen mehr zur Verfügung gestanden hätten, so Bloomberg. Nach Angaben der Agentur seien die Marschflugkörper noch vor der Erlaubnis, US-Raketen auf Ziele in Russland abzufeuern, geliefert worden. Die Ansprechpartner der Agentur, die unter der Bedingung der Anonymität sprachen, lehnten es ab zu präzisieren, wann die Raketen in der Ukraine entgegengenommen wurden und um welche Anzahl es sich gehandelt hat.
Vergangene Woche haben ukrainische Truppen Storm-Shadow-Marschflugkörper aus britisch-französischer Produktion erstmals gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet abgefeuert – nur einen Tag, nachdem in den USA hergestellte ATACMS-Raketen auf eine Militäreinrichtung im Gebiet Brjansk abgefeuert worden waren. London und Washington begründeten die Erlaubnis, Ziele auf russischem Gebiet mit Langstreckenwaffen anzugreifen, mit der mutmaßlichen Verlegung nordkoreanischer Truppen in das Grenzgebiet Kursk.
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat während seiner Wahlkampagne wiederholt versprochen, die Ukraine-Hilfe zu reduzieren. Deswegen könnte der scheidende US-Präsident Joe Biden diesen Schritt unternommen haben, um Kiews Verhandlungspositionen in möglichen Friedensgesprächen mit Moskau noch vor Trumps Rückkehr ins Weiße Haus zu stärken.
Beim jüngsten G20-Gipfeltreffen in Brasilien sagte der britische Premierminister Keir Starmer, dass London seine Unterstützung für die Ukraine verdoppeln werde. "Wir müssen den Einsatz verdoppeln. Wir müssen sicherstellen, dass die Ukraine so lange wie nötig über das Notwendige verfügt", sagte Starmer, ohne auf Details einzugehen.
Die britische Regierung habe nicht bekanntgegeben, wie viele Storm-Shadow-Raketen sie der Ukraine während des Krieges bereits zur Verfügung gestellt habe, schreibt Bloomberg.
Kiews Truppen haben diese Waffe bereits gegen russische Streitkräfte im Schwarzmeerraum eingesetzt.
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