Le Figaro löscht Bericht über angebliche Erlaubnis für Kiew, Storm Shadows einzusetzen

Ein Satz in dem Bericht der französischen Tageszeitung "Le Figaro" über Joe Bidens Genehmigung für ATACMS-Einsätze gegen Russland, sorgte am Sonntagabend für Verwirrung. Es schien, als hätten Paris und London parallel eigene Entscheidungen zum Einsatz von Storm Shadows getroffen. Am Montag löschte "Le Figaro" den missverständlichen Satz.

Die französische Zeitung Le Figaro, die am Sonntag geschrieben hatte, auch Paris und London hätten Kiew ermächtigt, russisches Territorium mit ihren Langstreckenraketen – unter anderem Storm Shadow und Scalp – anzugreifen, hat diese Behauptung inzwischen aus dem Artikel auf ihrer Website entfernt.

Der Text lautete ursprünglich:

"Die Entscheidung [von Biden] war erwartet worden. Die Franzosen und Briten hatten der Ukraine erlaubt, mit ihren SCALP/Storm-Shadow-Raketen tief auf russischem Territorium zuzuschlagen."

In der aktuellen Version fehlt der zweite Satz aus dem vorstehenden Zitat völlig. Es wird nur noch unter Berufung auf die New York Times und die Agence France-Presse berichtet, US-Präsident Joe Biden habe die Ukraine ermächtigt, US-Langstreckenraketen einzusetzen, um Ziele auf international anerkanntem russischen Gebiet zu treffen.

Nicht namentlich genannte Vertreter der US-Regierung erklärten gegenüber der New York Times, Biden habe den Einsatz von US-Langstreckenwaffen durch die Ukraine genehmigt. Die NYT hatte das am Sonntag berichtet, das Weiße Haus und das Pentagon weigerten sich im Anschluss, den Bericht offiziell zu kommentieren. Den Gesprächspartnern der Zeitung zufolge unternahm der US-Präsident einen solchen Schritt nach Berichten über "die Ankunft nordkoreanischer Militärangehöriger in der Region Kursk" – es wird davon ausgegangen, dass die ukrainische Armee russische und angeblich nordkoreanische Kämpfer in der Region angreifen wird.

Der kurze Zeit später erschienene Bericht von Le Figaro löste weltweit Verwirrung aus, da unklar war, ob die Zeitung mit dem Satz über die angebliche französisch-britische Genehmigung die Ereignisse im September rekapitulierte, als insbesondere der britische Premier Keir Starmer den Einsatz von Storm Shadows gegen Ziele tief in Russland forcieren wollte, was jedoch an der Ablehnung durch das Weiße Haus scheiterte, oder über eine neue Entscheidung berichtet wurde. Weltweit griffen Medien die Behauptung von Le Figaro im letzteren Sinne auf.

Noch am Sonntagabend hatte die Londoner The Times auf den Bericht von Le Figaro reagiert. Die Genehmigung von Angriffen mit amerikanischen ATACMS-Raketen auf Ziele tief im russischen Hoheitsgebiet bedeute nicht automatisch die Erlaubnis zum Einsatz britischer Storm-Shadow-Raketen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Quellen in der britischen Regierung.

Offiziell hat Paris am Montagmorgen erklärt, seine Position bezüglich der Genehmigung von Schlägen mit französischen Waffen vom Territorium der Ukraine aus bis tief nach Russland hinein nicht geändert zu haben. Eine solche Möglichkeit werde geprüft, so der französische Außenminister Jean-Noël Barrot.

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