Laut Angaben des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR bemüht sich das US-Außenministerium verstärkt, die prowestlich eingestellten Teile der Zivilgesellschaft in Armenien zu fördern. Außerdem halte man in Washington es für wichtig, auf die armenische Machtelite Einfluss zu nehmen und diese zu "leiten". Das erklärte Ziel sei, Eriwan dazu zu bewegen, die endgültige Neuausrichtung des Landes auf den prowestlichen Kurs trotz der unvermeidlich damit einhergehenden Schwierigkeiten zu beschleunigen. In der entsprechenden Mitteilung des russischen Geheimdienstes vom Donnerstag heißt es:
"Die US-Amerikaner wollen diese Aufgabe mithilfe von in der Ukraine und Moldawien getesteten Konzepten lösen."
Wie es heißt, wurden die "demokratisierenden", dem US-Außenministerium angeschlossenen Institutionen angewiesen, die Schulung für Vertreter wichtiger armenischer Regierungsstellen auszuweiten. Überdies solle eine starke Präsenz ausländischer Berater in den Behörden sichergestellt werden, damit die Arbeit der armenischen Regierung im Interesse des Westens angepasst werden könne. Ferner gibt der SWR bekannt, dass Washington die Aufgabe gestellt habe, die antirussischen Einstellungen in Armenien zu fördern und dementsprechend die gesellschaftspolitischen Prozesse in Armenien nachhaltig zu prägen.
"Zu diesem Zweck beabsichtigt Washington, eine langfristige Informations- und Propagandakampagne durchzuführen, die unter anderem die Diskreditierung der Aussichten auf eine Zusammenarbeit Eriwans mit Russland, der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) und der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) vorsieht."
Washington habe entschieden, dass das armenische Volk für seinen Beitritt zur von den USA geführten sogenannten zivilisierten Gemeinschaft zahlen und seine eigenen Traditionen sowie nationalen sozialen Grundlagen aufgeben müsse, so Russlands Auslandsgeheimdienst. Nach dem Willen der USA müsse Armenien auch auf seine stabilen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen innerhalb der EAWU verzichten, die in den vergangenen Jahren für ein deutliches Wachstum der armenischen Wirtschaft gesorgt hätten.
"Somit drängt Washington Armenien beharrlich zum nationalen Selbstmord."
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