Verzicht auf den US-Dollar: Russland und Iran handeln fast ausschließlich in Landeswährungen

Die arrogante Machtpolitik der USA samt ihrer "Verbündeten" im Schlepptau bringt die nicht-westliche Welt immer enger zusammen. So hat allein der iranisch-russische Handel in diesem Jahr um 12,4 Prozent zugenommen. Und die BRICS-Staaten verzichten immer öfter auf den US-Dollar.

Russland und Iran haben die Verwendung ausländischer Währungen im bilateralen Handel fast vollständig eingestellt, wie der Kreml vor dem BRICS-Gipfel im russischen Kasan mitteilte. Die beiden Länder wickelten mehr als 96 Prozent ihrer gegenseitigen Geschäfte in Rubel und Rial ab, heißt es in der Erklärung.

Das bilaterale Handelsvolumen ist allein in den ersten acht Monaten dieses Jahres um 12,4 Prozent gestiegen, so Moskau. Im Jahr 2023 belief es sich auf umgerechnet mehr als 4 Milliarden US-Dollar. "Die Führungen beider Nationen legen besonderen Wert auf die Entwicklung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen", heißt es in der Erklärung.

Laut dem Kreml entwickeln Russland und der Iran gemeinsam mehrere große Transport- und Energieprojekte, darunter den Bau neuer Kraftwerkseinheiten im Kernkraftwerk Buschehr in der Islamischen Republik und den Internationalen Nord-Süd-Transportkorridor, der St. Petersburg in Russland mit der indischen Hafenstadt Mumbai verbinden soll.

Die Beziehungen zwischen den beiden Nationen befänden sich "im Aufschwung", so Moskau. Der Kreml gehe davon aus, dass sie in Zukunft das Niveau einer "umfassenden strategischen Partnerschaft" erreichen werden.

Der russische Präsident Wladimir Putin wird sich am Rande des BRICS-Gipfels vom 22. bis 24. Oktober mit seinem iranischen Amtskollegen Massud Peseschkian treffen. Die beiden haben bereits telefoniert und sich Anfang Oktober bei einem Gipfeltreffen in der turkmenischen Hauptstadt Aschgabat persönlich getroffen.

Russland hat den Einsatz von US-Dollar bei internationalen Transaktionen aktiv reduziert. Mehr als 95 Prozent der gegenseitigen Abrechnungen zwischen Russland und seinem größten Handelspartner China erfolgten in Rubel und Yuan, wie der russische Premierminister Michail Mischustin im August mitteilte.

Laut dem russischen Finanzminister Anton Siluanow werden die BRICS-Staaten den Anteil des US-Dollars an gemeinsamen Transaktionen weiter zugunsten der nationalen Währungen verringern. Zu dieser Gruppe gehören Russland, Brasilien, Indien, China und Südafrika sowie Ägypten, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate und Äthiopien.

Letzte Woche berichtete Reuters, Moskau plane, bei dem bevorstehenden BRICS-Gipfel seinen Plan zur Schaffung eines neuen internationalen Finanzsystems vorzustellen. Das System wird einen neuen internationalen Zahlungsmechanismus beinhalten, der es den teilnehmenden Nationen ermöglicht, den Dollar bei internationalen Transaktionen wirksam zu umgehen und stattdessen auf nationale Währungen zurückzugreifen.

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