Russland soll den Westen bis zum Zusammenbruch der USA schwächen oder zumindest ein vollständiges Gegengewicht zu den USA schaffen, wie es zu Zeiten der Sowjetunion der Fall gewesen ist. Diese Ansicht vertritt der stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrates der Russischen Föderation Dmitri Medwedew auf Telegram und zitiert dabei den russischen Dichter und Publizisten Fjodor Tjutschew:
"Zwischen Russland und dem Westen kann es kein Bündnis geben, weder auf der Grundlage von Interessen noch von Prinzipien, denn es gibt im Westen kein einziges Interesse und keine einzige Bestrebung, die nicht gegen Russland und insbesondere gegen seine Zukunft gerichtet wäre und ihm nicht schaden wollte."
Tjutschew war der Meinung, dass "die einzige Politik Russlands gegenüber den Westmächten nicht in einem Bündnis mit einer dieser Mächte besteht, sondern in ihrer Spaltung und Zersetzung. Denn nur wenn sie untereinander zerstritten sind, hören sie auf, uns feindlich zu begegnen – aus Ohnmacht natürlich, niemals aus Überzeugung", schrieb er im Jahr 1864 in einem unveröffentlichten Brief an seine Tochter Anna.
Medwedew stellt fest, dass sich an der Situation in den vergangenen 160 Jahren nichts geändert habe:
"Die Aufgaben bleiben die gleichen: Maximale Schwächung und Erniedrigung des Westens einschließlich Europas. Dabei helfen uns auch die USA selbst. Denn ihr Ziel ist die Dominanz über die Alte Welt (nebenbei auch über den Rest der Welt).
Und das nächste Ziel kann nur eines sein: Der Zerfall der USA selbst. Oder zumindest die Schaffung eines vollständigen Gegengewichts zu Amerika, wie es in der Zeit der Sowjetunion und des Warschauer Pakts der Fall war."
Weiter hält Medwedew fest, dass sich bereits Perspektiven für ein neues Gleichgewicht abzeichnen, wie am Beispiel der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), der BRICS, anderer regionaler Bündnisse und der umfassenden Entwicklung der Beziehungen zu den Ländern des globalen Südens. Dies alles könnte ein Gegengewicht zur Dominanz der USA auf der internationalen Bühne bilden.
Denn die Alternative zu einem solchen Machtgleichgewicht sei ein totaler Krieg, der in die Auslöschung der Menschheit führen könne, so Medwedew. Er betont, dass die Welt ohne Gleichgewicht unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht einmal ein Jahrzehnt überleben werde.
Falls der Westen diese einfache Wahrheit nicht anerkenne, sei es für alle vorbei. Dies sei keine Situation, in der der Tod der einen den Sieg der anderen bedeute.
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