Russland und Indonesien führen im November erste große Marineübung durch

Russland und Indonesien werden im November ihre erste gemeinsame große Marineübung abhalten. Nach Angaben des russischen Botschafters Sergei Toltschjonow könnten sie in Zukunft "mit einer gewissen Regelmäßigkeit" durchgeführt werden, etwa alle zwei Jahre.

Russland und Indonesien werden im November die erste große Marineübung unter dem Namen Orruda abhalten. Das kündigte der russische Botschafter in Indonesien Sergei Toltschjonow in einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur TASS an. Er betonte, das Manöver werde "sowohl von Freunden als auch Feinden" gesehen werden. Der Diplomat wörtlich:

"Im November wird eine Gruppe von Schiffen der Pazifikflotte dem Hafen von Surabaya einen Freundschaftsbesuch abstatten. Dabei wird es sich um drei unserer modernen Korvetten handeln. Solche Besuche unserer verschiedenen Schiffe finden fast jedes Jahr statt, und es gibt auch eine Bewegung in die entgegengesetzte Richtung: Indonesische Schiffe besuchen uns. Aber im November, im Zusammenhang mit diesem Besuch, wird es die ersten groß angelegten Marineübungen von Russland und Indonesien geben."

Der Diplomat merkte an, dass der Name Orruda ein Akronym sei, das sich aus den Wörtern Orjol (zu Deutsch Adler) und Garuda (ein mythisches halb mensch-, halb adlergestaltiges Reittier) zusammensetze – Symbole der beiden Staaten. Toltschjonow erläuterte:

"Ein Adler ist auf dem russischen Wappen und Garuda auf dem indonesischen Wappen zu sehen. Sie werden von allen gesehen – von unseren Freunden und unseren Feinden."

Ferner fügte der Botschafter hinzu, dass Indonesien nicht das einzige Land sei, mit dem Russland solche Übungen durchführe, auch in Südostasien. Er betonte:

"Wir sind bereit, dies fortzusetzen, und wir sehen ein Gegeninteresse von indonesischer Seite. Gleichzeitig betonen wir immer wieder, dass wir mit den Indonesiern befreundet sind, aber unsere Freundschaft richtet sich nicht gegen jemanden. Dies sind unsere bilateralen Angelegenheiten, und es ist uns im Allgemeinen gleichgültig, was Drittländer darüber denken."

Abschließend merkte Toltschjonow an, dass diese Übungen in Zukunft "mit einer gewissen Regelmäßigkeit" stattfinden könnten, etwa alle zwei Jahre. Dann könnten solche Übungen vielleicht nicht in den Gewässern in der Nähe Indonesiens stattfinden, sondern beispielsweise in dem Teil des Weltmeeres, der näher am russischen Fernen Osten liege, hieß es. Hier gebe es viele verschiedene Optionen, so der Diplomat.

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