Medienbericht: NATO will militärische Satellitennetze in der Arktis aufbauen

Am Donnerstag trafen in Brüssel die NATO-Verteidigungsminister zusammen. Das Bündnis habe Pläne angekündigt, Netze für die Satellitenkommunikation in der gesamten Arktis zu entwickeln, berichtet Politico. Als Grund nenne man die "Verteidigung gegen Russland".

Bei einem Treffen in Brüssel am Donnerstag haben sich die Verteidigungsminister der NATO-Mitgliedsstaaten darauf geeinigt, eine Initiative unter dem Projektnamen Northlink voranzutreiben, teilt die Nachrichtenseite Politico mit. Ziel sei es, mittels bestehender kommerzieller Satelliten weltraumgestützte Kommunikationssysteme in der gesamten Arktis aufzubauen. Wie es heißt, will das Bündnis dadurch seine Verteidigungsfähigkeit im Norden stärken. Grund dafür seien angebliche militärische Aktivitäten Russlands in der Arktis. Laut Politico sieht das Vorhaben der NATO vor, "Dienste von Satellitenkonstellationen für Kommunikation zu nutzen", um ein zuverlässiges "multinationales Kommunikationsnetz für die Arktis" aufzubauen.  

Im Juli veröffentlichte das US-Verteidigungsministerium eine aktualisierte Version seiner Arktis-Strategie, wonach es sowohl allein als auch mit Verbündeten der USA Militärübungen in der Arktis durchführen will. Der Plan ziele darauf ab, Kampffähigkeit und Interoperabilität zu demonstrieren, hieß es damals aus dem Pentagon. Washington habe zudem vor, mit Partnern und Verbündeten in der Arktis sowie mit Industrieunternehmen und lokalen Stämmen in Alaska zusammenzuarbeiten, um die Abschreckung in der Region zu stärken.

Nikolai Patruschew, ein Berater des russischen Präsidenten, hat in einem Interview Anfang September Washington vorgeworfen, den Kurs zur Militarisierung der Arktis eingeschlagen zu haben. Washington beabsichtige, Russlands Wirtschaftsaktivitäten in der nördlichen Sphäre zu behindern. "Die USA und seine Verbündeten erzeugen Spannungen entlang unserer Grenzen und stellen ständig Russlands Verteidigungsfähigkeit auf die Probe", betonte Patruschew.

Mit Blick auf die NATO-Pläne bezüglich der Arktis erklärte Russlands Außenminister Sergei Lawrow, dass die Allianz ihre Übungen im Zusammenhang mit möglichen Krisen in dieser Region zunehmend intensiviere. Der russische Spitzendiplomat im Wortlaut:

"Unser Land ist voll und ganz bereit, seine Interessen in militärischer, politischer und militärisch-technischer Hinsicht zu verteidigen."

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