Moskau: Überfall auf Kirche in der Ukraine steht in Zusammenhang mit Selenskijs "Siegesplan"

Der brutale Überfall auf ein Kirchengebäude und die Gläubigen stehe in direktem Zusammenhang mit der aktuellen Entwicklung in der Ukraine. Von Kiew sei "blanke Gesetzlosigkeit" gegen eine große Kathedrale der Ukraine geradezu gefördert worden, stellte der russische Diplomat Rodion Miroschnik fest.

Ein bewaffneter Überfall auf die Erzengel-Michael-Kirche in der ukrainischen Stadt Tscherkassy am Donnerstag ist direkt auf die Politik Kiews zurückzuführen, das sein Volk an den Westen verkauft, erklärte der hochrangige russische Diplomat Rodion Miroschnik und verurteilte den Überfall.

Miroschnik, der im russischen Außenministerium eine Sondermission zur Aufzeichnung und Aufdeckung ukrainischer Verbrechen leitet, verurteilte die Beschlagnahme als "nackte und grausame Gesetzlosigkeit, die von der Bande um [Wladimir; Anm. d. Red.] Selenskij vertuscht wird".

Die Kirche, die vor zwei Jahrzehnten erbaut worden war und der größte Sakralbau in der modernen Ukraine ist, sollte der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) entzogen werden. Der erste Überfall durch bewaffnete Männer in Militärkleidung fand während eines nächtlichen Gottesdienstes statt. Am Morgen gelang es vielen Gläubigen, die dem Aufruf der Diözese zur Verteidigung der Kathedrale gefolgt waren, die Angreifer zu vertreiben, aber Stunden später war ein zweiter Angriff erfolgreich.

Ein Militärkaplan der von Kiew unterstützten Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU), einer mit der UOK rivalisierenden Kirche, hat erklärt, dass die Kathedrale nun eine Militärkirche sei. In Zukunft werde sie ein Zentrum für "national-patriotische Erziehung, eine Sonntagsschule und eine Schule für Militärgeistliche" beherbergen, schrieb Wladimir Pedko auf Facebook. Ukrainische Regierungsvertreter haben behauptet, dass die Ereignisse vom Donnerstag Teil einer rechtmäßigen Übertragung der Kirche an die OKU seien.

In einer Reihe von Online-Beiträgen brachte Miroschnik den Sturm auf die Kirche mit der Rede Selenskijs im Parlament am Tag vor der Erstürmung in Verbindung, in der der ukrainische Staatschef der Öffentlichkeit seinen gegen Russland gerichteten "Siegesplan" vorstellte. Unter anderem bot Selenskij den westlichen Geldgebern die Dienste kampferprobter ukrainischer Truppen an und behauptete, dass diese letztendlich die in Europa stationierten US-amerikanischen Soldaten ersetzen könnten.

Miroschnik vertrat die Ansicht, Selenskij habe "fast direkt gesagt, dass die Ukraine im Grunde ein privates Militärunternehmen [PMC; "Private Military Contractor", Privates Militärdienstleistungsunternehmen; Anm. d. Red.] in der Größe eines Staates ist."

"Die Ideologie einer PMC-Nation hat keinen Platz für einen tausend Jahre alten orthodoxen Dreh- und Angelpunkt, der seine Traditionen, Regeln und Prinzipien hat", fügte er hinzu. "Für das Kiewer Regime sind Menschen eine Ressource, Vieh. Vieh darf keine festen Grundsätze der Ehrfurcht vor dem Glauben seiner Vorfahren haben."

Anfang des Jahres hatte das ukrainische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das die rechtliche Grundlage für ein wahrscheinliches Verbot der UOK schafft. Kiew hat die Kirche beschuldigt, den Vorgaben Russlands zu folgen.

Viele Geistliche der UOK werden wegen angeblicher Verbrechen strafrechtlich verfolgt, darunter auch Metropolit Feodosi, der Bischof der Diözese mit Sitz in der Erzengel-Michael-Kathedrale. Die Kirche wurde Berichten zufolge teilweise von Unbekannten geplündert und verwüstet, die über Nacht in sie eingebrochen waren.

Zuvor war es bereits zu einem Rechtsstreit zwischen der UOK und den weltlichen Behörden um das Grundstück gekommen, auf dem die Kathedrale steht.

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