China ist bereit, eine friedliche Wiedervereinigung mit Taiwan anzustreben, wird aber nie auf die Anwendung von Gewalt gegenüber der Inselrepublik verzichten. Dies hat am Mittwoch Chen Binhua, Direktor und Sprecher des chinesischen Büros für Taiwan-Angelegenheiten, bei einer regelmäßigen Pressekonferenz in Peking erklärt.
Ihm zufolge beziehe sich diese Erklärung nur auf die Einmischung "externer Kräfte" und die geringe Anzahl von Separatisten, nicht die große Mehrheit der taiwanesischen Bevölkerung. China werde seine nationale Souveränität und territoriale Integrität entschlossen verteidigen, egal wie viele Truppen und Waffen Taiwan habe. Falls die Inselrepublik Risiken eingehen sollte, werde sie dadurch nur ihre eigene Zerstörung bewirken:
"Unabhängig davon, wie viele Truppen Taiwan hat und wie viele Waffen es erwirbt, unabhängig davon, ob externe Kräfte eingreifen oder nicht: Wenn Taiwan es wagt, Risiken einzugehen, wird dies zu seiner eigenen Zerstörung führen",
erklärte die Regierung in Peking am Mittwoch nach einer weiteren Runde von Kriegsspielen und einem Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping am Schauplatz einer berühmten Niederlage der taiwanesischen Streitkräfte.
China veranstaltete am Montag groß angelegte Übungen rund um die Insel, die nach der Rede des taiwanesischen Präsidenten Lai Ching-te zum Nationalfeiertag in der vergangenen Woche als Warnung vor "separatistischen Handlungen" verstanden werden sollten.
Der Staatspräsident der Volksrepublik China, Xi Jinping, besuchte am Dienstag die Insel Dongshan in der Provinz Fujian, die an Taiwan grenzt. Auf der Insel hatte das kommunistische China 1953 einen Invasionsversuch des nach Taiwan geflohenen Militärs der nationalistischen Republik China abgewehrt.
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