Ein Gericht im japanischen Osaka hat am Donnerstag mit einer ersten Sitzung die Verhandlungen im Fall eines russischen Staatsbürgers aufgenommen. Laut dem russischen Konsulat in Osaka handelt es sich um Andrei Sowa, der gegen die Exportsanktionen gegen Russland verstoßen haben soll.
Die Staatsanwaltschaft hat darauf bestanden, dass es in dem Fall "keine mildernden Umstände" geben darf und beantragte die Höchststrafe von 3,5 Jahren Gefängis. Außerdem soll der Russe eine Geldstrafe von fünf Millionen Yen (rund 30.600 US-Dollar) zahlen.
Die Polizei von Osaka warf Sowa vor, bestimmte Waren ohne Genehmigung des japanischen Ministeriums für Wirtschaft, Handel und Industrie in die Russische Föderation geliefert zu haben. Durch seine in Osaka registrierte Firma habe der Russe einen Container mit mehreren Jetskis, Mopeds und Schiffsdieselmotoren im Wert von rund 42 Millionen Yen (knapp 258.000 Euro) in seine Heimat geschickt.
Andrei Sowas Fall ist der erste, in dem japanische Behörden einen russischen Staatsangehörigen wegen eines Sanktionsverstoßes anklagen. Die wirtschaftlichen Einschränkungen wurden angesichts des Ukraine-Konflikts eingeführt und gelten nun für mehr als 1.000 Personen und 120 Organisationen aus Russland. Zudem wurde eine Liste von 800 Gütern und Technologien erstellt, deren Ausfuhr nach Russland verboten ist.
Mehr zum Thema – Gegensanktionen: Russland bereitet harten wirtschaftlichen Schlag gegen den Westen vor