Bericht: Trump schickte Putin während Pandemie Corona-Tests

Geheime Lieferungen aus den USA an Russland? Donald Trump soll im März 2020, als die Pandemie ihren Lauf nahm, Corona-Tests an Wladimir Putin geschickt haben. Sowohl der Kreml als auch Trump weisen die Berichte zurück.

Die Washington Post berichtet mit Verweis auf ein Buch des Journalisten Bob Woodward, "War", ("Krieg"), in dem er schreibt, dass im März 2020 der damalige US-Präsident Donald Trump seinem Amtskollegen Wladimir Putin geheime Lieferungen von seltenen COVID-19-Tests zukommen ließ.

Woodward behauptet, dass Putin extreme Maßnahmen ergriffen habe, um COVID-19 zu vermeiden, einschließlich strikter Selbstisolation. Dies habe ihn dazu veranlasst, Trump um Tests zu bitten, als die Pandemie weltweit ihre verheerendsten Auswirkungen zeigte. In den USA sei die Lage zu diesem Zeitpunkt kritisch gewesen. Dennoch habe sich Trump entschieden, der Bitte nachzukommen. Die Lieferung sei allerdings geheim gehalten worden. Laut Woodward soll Putin zu Trump gesagt haben:

"Ich will nicht, dass du das irgendjemandem erzählst, weil die Leute sauer auf dich sein werden, nicht auf mich."

Woodward zitiert einen namentlich nicht genannten Helfer Trumps mit den Worten, dieser habe seit Ende seiner Amtszeit bis zu siebenmal mit Putin telefoniert, unter anderem aus seinem Büro in Mar-a-Lago in Florida. Details der Gespräche sind unbekannt.

Der Kreml wies die Vorwürfe zurück. Dmitri Peskow sagte gegenüber der russischen Presse, die Behauptungen "entsprechen nicht der Wahrheit." Auch Trumps Wahlkampfteam dementierte. Steven Cheung, Kommunikationsdirektor seiner Wahlkampagne, erklärte gegenüber The Hill in einer Stellungnahme, dass "keine dieser erfundenen Geschichten von Bob Woodward wahr ist." Auch Trump dementierte:

"Er ist ein Geschichtenerzähler. Ein schlechter. Und er hat seinen Verstand verloren."

Zudem soll laut Woodward "eine Person im Kreml" den US-Geheimdiensten zu "bemerkenswerten Einblicken" in die russischen Pläne bezüglich der Ukraine verholfen haben. Bereits im Oktober 2021 hätten die USA Informationen darüber gehabt, dass Putin plane, Soldaten in die Ukraine zu schicken, berichtet CNN. Der Kreml wies auch dies zurück.

Ein weiteres Detail des Buches betrifft die Rolle der US-Republikaner in der Ukraine-Krise. Demnach soll Trumps Einfluss auf die Republikanische Partei dazu geführt haben, dass die Verabschiedung von Militärhilfen für die Ukraine verzögert wurde. Erst durch die Überzeugungsarbeit führender Republikaner habe Trump eingelenkt, weil er erkannt habe, dass eine moderate Haltung dem Wahlerfolg der Partei und seinem eigenen Präsidentschaftswahlkampf 2024 nützen könnte.

Russland kritisierte am Mittwoch auch die Äußerungen der Demokratin Kamala Harris bezüglich Putin. In einem am Montag ausgestrahlten Interview hatte sie gesagt, sie werde sich im Fall ihrer Wahl zur Präsidentin nicht mit Putin zu Friedensgesprächen treffen, wenn nicht auch die Ukraine vertreten sei. Sie bekräftigte zudem ihre Kritik an Trumps Ukraine-Politik, die sie als "Kapitulation" vor Moskau bezeichnete. Die russische Botschaft in Washington kritisierte in den sozialen Medien die "jüngsten inakzeptablen Äußerungen" von Harris, ohne dabei jedoch auf Details einzugehen. Die US-Behörden müssten akzeptieren, dass Russland eine Politik verfolge, die auf seinen nationalen Interessen beruhe, hieß es.

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