In einer Botschaft an den russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin hat die kubanische Regierung einen formellen Antrag gestellt, dem Staatenverbund BRICS als Partnerstaat beizutreten. Dies gab Carlos Miguel Pereira, der Generaldirektor für bilaterale Angelegenheiten des kubanischen Außenministeriums, am Montag auf X bekannt. Am 1. Januar hatte Russland den Vorsitz in der BRICS-Gruppe für ein Jahr übernommen. Laut Pereira ist das Wirtschaftsbündnis derzeit dabei, seine Position als zentraler Akteur in der globalen Politik und als Hoffnungsträger des Globalen Südens zu stärken.
Wie der kubanische TV-Sender Cubainformación berichtet, machte auch Wiktor Koronelli, der russische Botschafter in Kuba, Mitteilung über den Antrag der kubanischen Regierung. Der Diplomat erinnerte daran, dass Kubas Vertreter in diesem Jahr bereits an mehreren multidisziplinären Veranstaltungen im Rahmen der BRICS-Staaten teilgenommen hätten.
Zuvor gab Koronelli in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti an, dass Moskau eine Delegation aus Kuba beim BRICS-Gipfel in Russland Ende Oktober erwarte.
Der Präsident des Landes Miguel Díaz-Canel erhielt von Putin eine entsprechende Einladung. Der nächste Gipfel des Staatenverbunds findet vom 22. bis 24. Oktober in Kasan statt, der Hauptstadt der russischen Republik Tatarstan.
Russlands stellvertretender Außenminister Sergei Rjabkow kündigte kürzlich an, dass die BRICS-Staaten derzeit Kriterien für eine neue Kategorie von Partnerländern entwickeln. Es werde erwartet, dass diese Kriterien zusammen mit einer Liste der möglichen Beitrittskandidaten den Staats- und Regierungschefs der Organisation auf dem kommenden Gipfeltreffen zur Genehmigung vorgelegt würden.
BRICS ist eine im Jahr 2006 gegründete zwischenstaatliche Vereinigung von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Zum Jahresbeginn 2024 erfolgte die Erweiterung des Wirtschaftsbündnisses um Ägypten, Äthiopien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate. Russlands BRICS-Vorsitz steht unter dem Motto "Stärkung des Multilateralismus für eine gerechte globale Entwicklung und Sicherheit". Moskau plant mehr als 200 politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Veranstaltungen.
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