Die UNO hat die Akkreditierung von Walentin Bogdanow, dem Leiter des New Yorker Korrespondentenbüros des größten russischen TV-Senders WGTRK, herabgestuft. Zur Begründung wird angeführt, Bogdanow habe mit der versuchten Befragung der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock und des ukrainischen Staatschefs Wladimir Selenskij am Rande der Tagung der UN-Generalversammlung letzte Woche gegen für Medien geltende Regeln verstoßen.
Welche Regeln genau verletzt wurden, wird indes nicht ausgeführt.
Bogdanow hatte versucht, Annalena Baerbock eine Frage zu stellen, als diese am 25. September vor dem UN-Gebäude in New York entlanglief. Baerbock verwies auf die anstehende Pressekonferenz, woraufhin der russische Reporter von Bodyguards der Deutschen weggedrängt und auch später mit Gewalt an seiner Arbeit gehindert wurde. Dem ukrainischen Machthaber rief Bogdanow eine Frage zu, als dieser im UN-Korridor umzingelt von Bodyguards entlanglief. Selenskij reagierte auf die Frage nicht und lief weiter.
Bogdanow wurde nunmehr der ständige Zugang entzogen, der privilegierten Zugang zu den meisten Bereichen des UN-Hauptquartiers ermöglicht, und durch einen sogenannten "Gastzugang" mit eingeschränkten Berechtigungen ersetzt.
Russland hat bereits mit einer Note auf den unfreundlichen Akt reagiert und diese an den UN-Generalsekretär geschickt. Darin fordere Moskau António Guterres auf, die Umstände des Vorfalls zu klären und das Vorgehen der deutschen Vertreter zu bewerten. Das teilte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Mittwoch mit. Sie ergänzte gegenüber Reportern des WGTRK:
"Wir werden uns um Gerechtigkeit bemühen, um die Wiederherstellung der Rechte unseres Journalisten und um den Erlass geeigneter... Verfügungen gegen die Handlungen von Annalena Baerbock und ihres Team von Rüpeln."
Auf die Herabstufung des russischen Reporters bezogen, sagte Sacharowa:
"Wenn das UN-Sekretariat alle Journalisten bestrafen würde, die Fragen an Diplomaten stellen, die sich im Hauptquartier bewegen, gäbe es keine Medienvertreter mehr bei der UNO."
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