In Frankreich gibt es große Empörung nach der Tötung einer Pariser Studentin. Die 19-Jährige war Ende letzter Woche nahe ihrer Universität getötet worden.
Während bereits die Tat für Erschütterung sorgte, ist der Fall seit der Festnahme eines Verdächtigen am Dienstagabend zum Politikum geworden.
Bei dem mutmaßlichen 22-jährigen Täter handelt es sich um einen verurteilten Vergewaltiger ohne Bleiberecht, der nach seiner Haftentlassung nach Marokko abgeschoben werden sollte, wegen Pannen aber auf freien Fuß kam.
Nach heftiger Kritik an der Funktionsfähigkeit des Justizsystems durch Politiker unterschiedlicher Lager kündigte Frankreichs gerade erst ins Amt gekommene neue Innenminister Bruno Retailleau nun ein Durchgreifen an.
Der konservative Minister sagte:
"Es liegt an uns, den öffentlichen Verantwortungsträgern, das Schicksal abzulehnen und unser Rechtssystem weiterzuentwickeln, um die Franzosen zu schützen."
Er fügte hinzu:
"Wenn wir die Regeln ändern müssen, dann ändern wir sie."
Es gehe darum, "die Sicherheit unserer Landsleute zu gewährleisten", so der Minister weiter.
Der Tatverdächtige hatte eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer anderen Studentin im Jahr 2019 verbüßt und sollte nach der Entlassung in sein Herkunftsland abgeschoben werden.
Zunächst beantragte die verkehrte Behörde die dafür nötigen Papiere, dann ordnete ein Richter eine vorzeitige Entlassung des Mannes aus der Abschiebehaft an.
An die Auflage, sich regelmäßig bei der Polizei zu melden, hielt der Verdächtige sich nicht. Nach der jüngsten Tat wurde er in der Schweiz in Genf gefasst.
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