In einer scharfen Rede am Rande der UN-Vollversammlung hat der britische Außenminister David Lammy den russischen Präsidenten mit einem Sklavenhalter verglichen. Zudem bezeichnete er Wladimir Putin als Chef eines Mafia-Staates und kritisierte das russische Vorgehen in der Ukraine.
Während der Sitzung in New York richtete Lammy deutliche Worte an die russische Regierung und ihre Vertreter. Er warf Russland vor, das Völkerrecht "mit Füßen zu treten" und sich hinter einer fadenscheinigen Rhetorik zum Schutz des globalen Südens zu verstecken.
"Ihre Invasion ist in Ihrem eigenen Interesse. Sie wollen Ihren Mafia-Staat in ein Mafia-Imperium verwandeln. Ein Imperium, das auf Korruption aufgebaut ist."
Weiter betonte der Außenminister, dass er nicht nur als Brite und Diplomat spreche, sondern auch als Schwarzer, dessen Vorfahren aus Afrika in die Sklaverei verschleppt worden seien. "Imperialismus: Ich erkenne ihn, wenn ich ihn sehe. Und ich werde ihn so nennen, wie er ist", sagte Lammy, aus dessen Rede die Zeitschrift Politico zitiert.
Im Mai erklärte Lammy, dessen Vorfahren Sklaven aus dem südamerikanischen Guyana waren, dass seine Familiengeschichte seine Arbeit in der britischen Regierung beeinflussen und er versuchen werde, die Beziehungen Großbritanniens zu den Entwicklungsländern zu vertiefen. Er wolle seine persönliche Vergangenheit nutzen, um die Probleme der Gegenwart zu lösen, anstatt die Konflikte der Vergangenheit wieder aufleben zu lassen.
Lammy machte diese Äußerungen vor dem UN-Sicherheitsrat, während Kiew weiterhin um die Erlaubnis bittet, westliche Langstreckenwaffen, darunter Storm-Shadow-Raketen aus britischer Produktion, einzusetzen, um damit russische Gebiete anzugreifen. Vergangene Woche sagte Lammy über diese Gespräche, es sei Zeit für "Mut und Geduld". Die Schwierigkeiten und Herausforderungen des Krieges würden "tiefer und schwerwiegender" sein, besonders in den Jahren 2025 und 2026, zitierte The Guardian. "Dies ist eine kritische Zeit, in der die Nerven, der Mut, die Geduld und die Tapferkeit der Verbündeten, die die Ukraine unterstützen, gefragt sind", betonte der Minister auf dem Labour-Parteitag in Liverpool. Die Ukraine und ihre Verbündeten diskutierten über Kiews Bedürfnisse auf dem Schlachtfeld, aber als Außenminister werde er sich nicht zu Details äußern, "weil das Putin helfen könnte".
Kremlsprecher Dmitri Peskow kommentierte:
"Wir sind mit dieser Position nicht einverstanden, das haben wir wiederholt gesagt. Russland handelt in voller Übereinstimmung mit allen Grundsätzen und Normen des Völkerrechts, einschließlich der Verteidigung seiner legitimen Interessen."
Gleichzeitig betonte Peskow, dass Moskau gegen die Anwendung doppelter Standards bei der Auslegung des Völkerrechts sei, für die das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten bekannt seien.
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