Die Vereinigten Staaten benötigen eine Strategie für den Rückzug aus dem Ukraine-Konflikt, sagte der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump. Während einer Veranstaltung im Rahmen seiner Wahlkampagne in Savannah im US-Bundesstaat Georgia am Dienstag erklärte er vor seinen versammelten Anhängern:
"Biden und Kamala zogen uns in diesen Krieg in der Ukraine hinein, und nun können sie uns nicht herausbringen. Sie können uns nicht herausbringen."
Trump wiederholte sein Wahlversprechen, im Falle einer Wiederwahl den Konflikt umgehend zu beenden, und behauptete:
"Ich denke, dass wir in diesem Krieg feststecken, solange ich kein Präsident bin. Ich werde es schaffen. Ich werde verhandeln. Ich werde uns da herausbringen."
Der Ex-Präsident kritisierte die Ukraine-Politik des amtierenden US-Staatschefs Joe Biden, die laut ihm darin bestehe, sich bis zu einem Sieg über Russland nicht aus der Ukraine zurückzuziehen und fragte:
"Was passiert, wenn die Russen gewinnen? Denn das ist es, was sie tun; sie kämpfen in Kriegen. Jemand hat mir mal gesagt, sie haben Hitler geschlagen. Sie haben Napoleon geschlagen, das ist es, was sie tun. Sie kämpfen und es wird nicht angenehm."
Zuvor hatte Trump während einer Wahlveranstaltung am Montag behauptet, dass der ukrainische Staatschef Wladimir Selenskij auf einen Wahlsieg von Trumps demokratischer Konkurrentin und amtierender Vizepräsidentin Kamala Harris hoffe, weil der Präsident der Ukraine nach jedem US-Besuch mit "60 Milliarden Dollar" davon reise.
Gegenwärtig hält sich Selenskij in den USA auf, wo er beabsichtigt, Biden und Harris sowie Mitglieder des US-Kongresses zu treffen, um ihnen seinen "Siegesplan" zu präsentieren. Ukrainische Beamte behaupteten ebenfalls, dass Selenskij ein Treffen mit Trump plane. Ein Mitarbeiter von Trumps Wahlteam verneinte allerdings gegenüber Associated Press, dass ein solches Treffen geplant sei.
Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums hatte die Ukraine seit dem Beginn des Konflikts im Februar 2022 Militärhilfe aus den USA im Wert von 56 Milliarden US-Dollar erhalten. Während des laufenden Besuchs von Selenskij plant Washington, ein neues Paket an Militärhilfe für Kiew im Wert von über 375 Millionen US-Dollar zu bewilligen, das unter anderem Munition für HIMARS-Raketenwerfer und Kampfflugzeuge umfassen soll.
Mehr zum Thema – Medienbericht: Selenskij will Hilfsgelder "Trump-sicher" machen