Der ukrainische Staatschef Wladimir Selenskij, dessen reguläre Amtszeit im Mai dieses Jahres abgelaufen ist, will dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und der US-Vizepräsidentin Kamala Harris seinen Plan für den Sieg im Krieg gegen Russland vorstellen.
Trump sagte auf die Frage eines Reuters-Journalisten, ein Treffen sei "wahrscheinlich", nannte aber keine Details. Die beiden haben sich seit Trumps letzter Amtszeit nicht mehr persönlich getroffen. Harris plant ihrerseits ebenfalls ein Treffen mit dem ukrainischen Staatschef, um ihr außenpolitisches Profil zu schärfen, wie Bloomberg berichtet. Die hochrangigen Treffen sollen rund 50 Tage vor den US-Präsidentschaftswahlen am Rande der 79. UN-Generalversammlung stattfinden.
Zudem soll der ukrainische Staatschef während seines USA-Besuchs Gespräche mit US-Präsident Joe Biden führen und der UN-Generalversammlung seinen Siegesplan vorstellen. Dieser sei ausgearbeitet, erklärte Selenskij am Mittwoch in einer Videobotschaft an die ukrainischen Bürger. "Alles ist geklärt. Das Wichtigste ist jetzt die Entschlossenheit, es umzusetzen", sagte er. Obwohl er nicht alle Details nannte, hatte er zuvor erwähnt, dass der Plan aus vier Hauptpunkten und einem fünften, der sich auf die Nachkriegssituation bezieht, besteht.
Laut Bloomberg beinhaltet der Plan die Forderung nach einem NATO- und EU-Beitritt der Ukraine sowie den Wunsch nach neuen Wirtschafts- und Sicherheitsabkommen. Selenskij betonte, dass der Plan nicht als eine Form des Einfrierens des Konflikts zu verstehen sei.
Die Ständige Vertreterin der USA bei den Vereinten Nationen erklärte, dass das Weiße Haus den Plan bereits gelesen habe und ihn für weitgehend funktionsfähig halte. Selenskij selbst sagte, es sei "richtig, diesen Plan sowohl Kamala Harris als auch Donald Trump zu übergeben, da wir nicht wissen, wer Präsident wird", aber es sei "sehr wünschenswert", dass der Plan umgesetzt werde.
Zuvor hatte Selenskij einen weiteren Friedensgipfel gefordert, an dem auch Russland teilnehmen sollte, um diplomatische Lösungen zu diskutieren. Präsident Wladimir Putin signalisierte, dass Verhandlungen möglich seien, allerdings nicht auf Basis der aktuellen Forderungen der Ukraine.
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