Medwedew: Anwerbung von Trump-Attentäter durch ukrainische Geheimdienste möglich

Ukrainische Geheimdienste könnten fanatische Ukraine-Anhänger für Terror und Sabotage nutzen. Einige politische Morde und Sabotage-Akte, deren Spuren in die Ukraine führen, sind ein Beleg dafür. Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew legt die Vermutung nahe, dass der mutmaßliche Trump-Attentäter mit ukrainischen Geheimdiensten kooperiert haben könnte.

Der stellvertretende Chef des russischen Sicherheitsrates und Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat den versuchten Anschlag auf den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump kommentiert. In Form einer Frage legte er die Vermutung nahe, dass der mutmaßliche Attentäter im Auftrag der ukrainischen Geheimdienste gehandelt haben könnte. Auf der Internet-Plattform X schrieb er in englischer Sprache: 

"Ich frage mich, was passieren würde, wenn sich herausstellen würde, dass der gescheiterte neue Trump-Schütze Routh, der Söldner für die ukrainische Armee rekrutiert hat, selbst von dem Neonazi-Regime in Kiew für dieses Attentat angeheuert wurde?"

Auch der russische Fernsehkorrespondent in den USA, Walentin Bogdanow, äußerte mit Verweis auf bereits bekannte Fälle des ukrainischen politischen Terrors im Ausland eine ähnliche Vermutung. In seinem Gastkommentar für RT weist er daraufhin, dass der kleine Bauunternehmer und fanatische Ukraine-Anhänger Ryan Wesley Routh genaue Kenntnisse über den Tagesablauf und Aufenthaltsort des Ex-Präsidenten hatte. Er war "zur richtigen Zeit am richtigen Ort". 

Das Engagement des US-Amerikaners für die ukrainischen Streitkräfte war so vehement, dass er sogar das 291-seitige Buch "Der ungewinnbare Krieg der Ukraine" ("Ukraine's unwinnable war") über seine Zeit in der ukrainischen Fremdenlegion veröffentlicht hat. In diesem Buch ruft er zur Ermordung der Präsidenten Putin und Lukaschenko auf und argumentiert, dass ihre Ermordung den Untergang des russischen Staates als unabhängige Macht bedeuten würde, da niemand Putins Nachfolge antreten könne (Auszüge aus dem Buch hat der US-Journalist Max Blumenthal auf X veröffentlicht). 

Auch begründet er die Notwendigkeit des ersten Nuklearschlages gegen Russland. Er will einen "schnellen, entschlossenen und kraftvollen Schlag, um ihn [den Konflikt] ein für alle Mal zu beenden", wie es die USA am Ende des Zweiten Weltkriegs getan haben. "Warum muss die Welt in den letzten 100 oder 300 oder 1.000 Jahren Angst vor Russland haben, wenn wir die Macht haben, es zu beenden?", frage der Buchautor dabei rhetorisch. 

Routh weilte im Jahr 2022 über längere Zeit in der Ukraine und hatte Kontakte zum ukrainischen Militär. Zu dieser Zeit versuchte er, die Rekrutierung von ausländischen Söldnern für den Dienst in der Fremdenlegion zu organisieren. Über seine wahnwitzigen Ideen zur Anwerbung möglicher Kämpfer gegen Putin berichteten damals mehrere namhafte Medien wie die New York Times oder Newsweek. Ebenso tauchte er in einem Propagandafilm des Neonazi-Netzwerks "Asow" als Unterstützer auf.

Das Interesse der Medien an dem radikalen Aktivisten ließ jedoch schnell nach. Dafür könnte er aber als "nützlicher Idiot" für ukrainische Geheimdienste interessant geworden sein. Ein offenbar psychisch instabiler, fanatischer Routh sei für die ukrainischen Sicherheitsdienste, die solche Methoden schon mehr als einmal angewandt haben, wunderbar geeignet gewesen, so Bogdanow. Die Anwerbung des deutschen Sanitäters Rico Krieger für einen Sabotageversuch in Weißrussland oder der russischen Nawalny-Anhängerin Darja Trepowa für die Ermordung des Militärbloggers Wladlen Tatarski in Sankt Petersburg sind bekannte Beispiele für solche Aktivitäten.

Das gescheiterte Attentat auf den slowakischen Premier Robert Fico im Mai, ebenfalls von einem proukrainischen Fanatiker ausgeführt, könnte hier auch erwähnt werden. Eine Verbindung des Attentäters zum ukrainischen Geheimdienst wurde allerdings nicht nachgewiesen.

Der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat wiederholt behauptet, er wäre in der Lage, den Ukraine-Konflikt innerhalb von 24 Stunden zu lösen. Wäre er statt Biden im Amt gewesen, würde es den Krieg nicht geben. Laut Trumps Vize J. D. Vance sei der Lösungsvorschlag Trumps nah an dem, was bereits im Frühjahr 2022 zwischen Russland und der Ukraine ausgehandelt wurde. Laut Vance werde die Ukraine auf Gebiete verzichten müssen. Ebenso wird sie die Idee aufgeben müssen, der NATO beizutreten. Zwischen Russland und der Ukraine müsse laut Vance ein Grenzwall errichtet werden. 

Russische Politiker wiesen mehrfach darauf hin, dass Selenskij keine Legitimität mehr als gewählter Präsident besitze. Ihnen zufolge habe er deshalb Interesse an der Fortsetzung des Krieges mit allen Mitteln, denn nur so könnten die Neuwahlen, die er mit Sicherheit verlieren würde, aufgeschoben werden. 

Das mutmaßliche Attentat auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten und ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ereignete sich am Sonntagnachmittag, als Trump im International Golf Club in West Palm Beach im US-Bundesstaat Florida Golf spielte. Ein Secret-Service-Agent entdeckte offenbar einen Gewehrlauf, der durch den Zaun des Resorts ragte, und feuerte mehrere Schüsse auf die potenzielle Bedrohungsquelle ab. Die Entfernung vom Zaun zum Aufenthaltsort des Ex-Präsidenten betrug etwa 400 Meter. Der Verdächtige versuchte, sich dann vom möglichen Tatort zu entfernen, und ließ ein AK-Gewehr mit Zielfernrohr und eine GoPro-Kamera zurück, bevor er später verhaftet wurde.

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