Die USA könnten der Ukraine den Einsatz von Raketen aus britischer und französischer Produktion gegen Ziele in Russland erlauben. Dies berichtet Politico und betont dabei, dass ein Einsatz von US-Raketen dabei nicht besprochen wurde. Was die britischen Waffen anbetrifft, so könnte eine Entscheidung während der kommenden Sitzung der UN-Vollversammlung im September getroffen werden.
Bisher wolle Washington die Liste der zum Einsatz erlaubten Waffen begrenzen; in der Zukunft würde sie wohl erweitert, meinte Militärexperte Wassili Dandykin gegenüber dem russischen Nachrichtenportal Absatz. Ihm zufolge könnten die USA beispielsweise ihre eigenen Luft-Boden-Raketen für die F-16 in das Genehmigungspaket aufnehmen. Die Reichweite der Waffen beträgt 300 bis 800 Kilometer. Die britischen Storm Shadow besitzen ähnliche Eigenschaften. Im Allgemeinen könnte sich Washington auf Genehmigungen für den Einsatz von US-amerikanischen und britischen Raketen beschränken.
Es blieben aber noch die deutschen Taurus-Raketen, die sich Berlin bisher zu liefern weigere, betonte Dandykin. Die USA könnten Deutschland nachdrücklich dazu drängen, eine Langstreckenversion der Waffe an die Ukraine zu übergeben. Aktuell ruft Bundeskanzler Olaf Scholz zum Frieden auf und lehnt nach wie vor die Taurus-Lieferung ab. Zum Abschluss seines Kommentars schrieb Dandykin jedoch:
"Was auch passieren kann, Washington kann immer Druck ausüben."
In der Frage der Taurus-Lieferung bleibt Scholz seit Monaten unnachgiebig. Vor kurzem hatte der Bundeskanzler erklärt, es sei der Moment, darüber zu diskutieren, wie man aus der militärischen Situation schneller zum Frieden kommen könnte.
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