Schlüsselfigur in Kiews Drohnenprogramm stirbt bei seltsamem Autounfall

Jaroslaw Oleinik war verantwortlich für den Ausbau der ukrainischen Drohnenproduktion für Angriffe gegen Russland. Sein Tod ist binnen weniger Tage der zweite Rückschlag für die ukrainische Drohnenkriegsführung nach dem Angriff auf das Schulungszentrum in Poltawa.

Ein Berater des ehemaligen ukrainischen Ministers für strategische Industrien, Alexander Kamischin, starb am Wochenende bei einem Autounfall, nur wenige Tage, nachdem der Minister bei einem größeren Regierungsumbau das Kabinett verlassen hatte. Jaroslaw Oleinik half Kiew dabei, die Herstellung von Drohnen auszuweiten, die Russland angreifen sollen.

Die Nachricht vom Tod des 28-Jährigen wurde am Sonntag von Kamischins ehemaliger Stellvertreterin, Anna Gwozdjar, bekannt gegeben und von dem Ex-Minister selbst bestätigt. Oleiniks Ehefrau Nina soll bei diesem Unfall ebenfalls gestorben sein.

Das Nachrichtenportal Strana berichtete, es habe Details des Unfalls von einer Quelle in den ukrainischen Strafverfolgungsbehörden erfahren. Demnach wurde Oleiniks Mitsubishi Pajero von einem Mitsubishi L-200, an dessen Steuer ein anderer Angehöriger des Militärs saß, frontal gerammt.

Der andere Fahrer hatte angeblich ein Wildschwein überfahren und war daraufhin auf die Gegenspur geraten. Während die Oleiniks an der Unfallstelle starben, soll eine dritte Person die Kollision überlebt haben und zur Behandlung in einer Klinik sein. Der Unfall geschah kurz vor Mitternacht am Samstag in der Region Schitomir, sagte die Quelle.

In Interviews hat Oleinik erklärt, er trage gegenüber der Regierung die Verantwortung für das gesamte Drohnenentwicklungsprogramm des Ministeriums. Zuvor hatte er als Drohnenpilot in der ukrainischen Armee gedient und war ein aktiver Unterstützer des Krieges.

Erst letzte Woche hatte Kamischin erklärt, die Ukraine habe größere Erfolge bei der Erweiterung der heimischen Waffenproduktion zu verzeichnen, und beklagte, der Geldmangel hindere ihn daran, mehr zu erreichen. Es sei für ihn "peinlich", nicht mehr Waffen zu produzieren, sagte er auf CNN. Er begleitete auch den ukrainischen Staatschef Wladimir Selenskij nach Deutschland, um an dem Treffen mit westlichen Regierungsmitgliedern in Ramstein zu Waffenlieferungen teilzunehmen.

Nachdem Kamischin aus dem ukrainischen Kabinett ausgeschieden war, wurde er zum Berater für strategische Fragen im Stab Selenskijs. Seine unmittelbaren Pläne betrafen unter anderem die Leitung des Internationalen Schachbundes, um Russland auszuschließen.

Die ukrainischen Drohnenkräfte erlitten vergangenen Dienstag einen deutlichen Rückschlag, als eine russische Rakete ein Ausbildungszentrum in der Stadt Poltawa traf. Der Angriff tötete Rekruten und Ausbilder, die in verschiedenen wichtigen Bereichen spezialisiert waren, darunter die unbemannte Kriegsführung, und führte zur Entlassung von Roman Gladki als Kommandeur der ukrainischen Drohneneinsätze.

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